Der „Alerta“-Fraktion müssen Grenzen gesetzt werden
Für kritische Künstler wird es immer schwieriger, an öffentliche Auftritte zu kommen. Sobald eine Veranstaltung angekündigt wird, tritt die sogenannte Antifa auf den Plan und setzt die Location-Betreiber unter Druck. Diese Entwicklung ist nicht nur für die Kulturlandschaft gefährlich.
Es ist immer das gleiche Muster: Sobald Künstler mit kritischer Haltung zur Corona- oder Kriegspolitik der Bundesregierung Veranstaltungen ankündigen, werden die Location-Betreiber unter Druck gesetzt – meist mit perfiden Mitteln. Die sogenannte Antifa oder woke Aktivisten lassen nichts unversucht, um den Künstlern die Bühne zu entziehen. Sie drangsalieren die Veranstalter, bedrängen die Vermieter und pöbeln auf Twitter mit rufschädigenden Aussagen. Argumentiert wird dabei nicht, dafür mit Kampfbegriffen hantiert und mit Kontaktschuld gearbeitet. Über zehn Ecken rekonstruiert man irgendeine „Rechtsnähe“, verweist auf vermeintliche „Verschwörungstheorien“ oder spricht von „Schwurbelei“ – meist selber im geschliffenen Schwurbeljargon.
Gerade in Berlin vergeht mittlerweile keine Woche, ohne dass Künstler ihre Veranstaltungen absagen müssen, weil die Location-Betreiber unter Beschuss geraten. Nun hat es die Galerie ZeitZone erwischt. Dort sollte im Rahmen der Kreuzberger Kunsttage vom 12. bis zum 23. unter dem Titel „Die Verbrecher“ eine Ausstellung Jill Sandjajas stattfinden. Parallel dazu waren täglich Lesungen und Konzerte von Künstlern geplant, die seit der Corona-Krise auf politische wie gesellschaftliche Missstände hinweisen, die grassierende Cancel Culture anprangern und das aussprechen, was den Rahmen offizieller Narrative verlässt. In einer liberalen Demokratie mit pluralistischer Ausrichtung sollte das eigentlich selbstverständlich sein. Die seltsam regierungstreue „Alerta“-Fraktion sieht es anscheinend anders und bläst jedes Mal zum Großangriff, wenn die Aussagen von Künstlern nicht ihr Weltbild bestätigen.
Wie niederträchtig sie vorgeht, veranschaulicht der jüngste Fall. Über Twitter und Telegram rief sie in einer orchestrierten Aktion dazu auf, sowohl den Betreiber der Galerie ZeitZone als auch deren Vermieter anzuschreiben. In ihren Posts wimmelte es nur so von Haschtags mit Kampfbegriffen und vermeintlichen Beweisen einer Kontaktschuld. Während der Kunstverein Renaissance e.V. als Betreiber der Galerie zunächst standhaft blieb, ließ sich die Genossenschaft, die die Räumlichkeiten vermietet, von der Nachrichtenflut beeindrucken. Warum – das verrät ein Post eines Twitter-Accounts mit dem Namen „antiverschwurbelte aktion“. Er verweist zunächst darauf, dass sich der Vermieter zu demokratischen Werten bekenne. Gleich darauf wird dessen Impressum verlinkt, um anschließend schelmisch zur Aktion aufzurufen: „Ob sie mit der Nutzung einverstanden sind? Fragt doch bitte nach!“. Abgeschlossen wird dieser Post mit drei Lach-Emojis.
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