Ich habe nichts gegen eine Maus in der Küche. Aber diese war mir zu laut. Sie raschelte, nagte lauthals an allem, was man so in seiner Küche hat, und fiepte begeistert, wenn sie etwas Aufregendes fand.
Mensch, äh, Mäuschen, da draußen hat es viel mehr Platz zum Spielen.
Ich stellte ihr eine Lebendfalle auf den Weg. Den kannte ich, da ich sie schon mal gesehen hatte, als sie in dem Spalt zwischen Kühlschrank und Wand verschwand. Der Köder war ein Stückchen Schokolade, das ich mit blutendem Herzen von meiner letzten Tafel abbrach.
Der nächste Morgen fand eine verschreckte Maus in auswegloser Situation vor. Ich auch. Dann frühstückte ich und grübelte: Was mache ich jetzt damit? Das Internet gab mir folgende Ratschläge: Sofort entsorgen, da sonst das arme Tier einen Herzklabuster bekommen könnte. Mindestens 500 Meter weit weg tragen und dann entlassen. Nicht, ich wiederhole: Nicht! Eine Katze damit spielen lassen, oder an ein Versuchslabor verschachern.
Ich ließ die andere Hälfte meiner panierten Ölsardine liegen und stürzte mit dem Tier aus dem Haus. Auf dem Parkplatz ließ ich sie frei und ihr selber die Wahl: Entweder raus in den Wald und sich ehrlich ernähren, oder durch den Türspalt zurück in meine Wohnung und weiterhin Vorstrafen riskieren, mit dem Vorteil von geregelter Nahrungsaufnahme.
Sie machte einen Riesensatz in Richtung Waldrand. Free Fiepie.
Ich hoffe, sie lernt schnell, wie man Rehe und Wildschweine erlegt.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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FREE FEEPIE ist herrlich! Die ganze Geschichte lasst sich auch ganz wunderbar auf den Menschen übertragen, Konsumfalle und so... also ist es eine Fabel.
Wunderbar, Karl Ludwig.
jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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