Abholzung: Deutsche Entwicklungsbank finanziert Umweltzerstörung
Deutschlands staatliche Entwicklungsbank DEG fördert zweifelhafte Projekte im globalen Süden. CORRECTIV und El Surtidor berichten nun über massive Entwaldung in Paraguay, von der DEG mitfinanziert. Die Bundesregierung tut nichts dagegen.
Abgeholzt, abgebrannt und umgepflügt. Der Urwald im Nordwesten Paraguays ist fast verschwunden. Dort, wo früher Jaguare und Wildhunde durch Wälder streiften, grasen heute Mastrinder auf riesigen Weiden. Die Spur der Zerstörung führt bis nach Deutschland. Hinein in einen gläsernen Bau im Zentrum Kölns. Hier sitzt die Entwicklungsbank DEG, einer der wichtigsten Finanzierer der deutschen Entwicklungspolitik. Im Jahr 2013 wurde ein Geschäft abgeschlossen, das bis heute die Umwelt Paraguays zerstört – mit Rückendeckung der Bundesregierung.
Zwischen 1987 und 2020 verlor der paraguayische Chaco, eine Region im Nordwesten des Landes, so viel Wald wie kaum eine andere auf der Welt. Bis zum Ende der 1980er Jahre waren hier rund 70 Prozent der Fläche bedeckt von Urwald. Seither wurden etwa 30 Prozent der Waldfläche vernichtet. Auch durch Brände, aber vor allem durch Rodungen für die Viehzucht.
Finanziert wurde dieser Kahlschlag auch durch eine Institution der Bundesregierung, die in der Öffentlichkeit kaum bekannt und dennoch mächtig ist. Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, kurz DEG, eine Bank mit öffentlichem Auftrag: Sie soll die Wirtschaft in sogenannten Entwicklungsländern fördern, durch Investitionen und Beteiligungen an privaten Unternehmen. Dabei untersteht sie direkt dem Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ). Laut dem BMZ soll nur Geld in Projekte fließen, die „entwicklungspolitisch sinnvoll sowie umwelt- und sozialverträglich sind“. Und auch die DEG selbst wirbt auf ihrem Online-Auftritt mit ihren „positiven Entwicklungswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt.“
Doch ein Blick nach Paraguay zeigt, dass von diesem Versprechen nicht viel übrig bleibt. So zeigt die gemeinsame Recherche von CORRECTIV und El Surtidor erstmals, dass die DEG zwischen 2013 und 2020 nicht nur die Rodung von mehreren Tausend Hektar Wald im Chaco finanzierte. Geld fließt auch in einen Fonds, der auf tausenden Hektaren umstrittene Eukalyptusplantagen anlegt und dessen Geschäftsmodell von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sowie der Wissenschaft stark kritisiert wird.
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https://correctiv.org/aktuelles/klimawan...eltzerstoerung/
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