Streitfall: Militärische Forschung an deutschen Unis
Zu Wochenbeginn berichteten wir über den Aufbau einer deutschen Zelle des britischen Propaganda-Programms „Integrity Initiative“, das maßgeblich vom britischen Außenministerium und der NATO finanziert wird und die öffentliche Diskussion pro NATO, pro Militär und vor allem gegen Russland beeinflussen soll. Dieser Bericht blieb nicht unbeachtet. Der Leiter der Kieler Instituts für Sicherheitspolitik (ISPK) – der ebenfalls zum Umfeld der Integrity Initiative zählt – nahm einen verbalen Rundumschlag vor – unser Artikel sei demnach eine „russische Desinformationskampagne gegen ein wissenschaftliches Projekt zur Analyse russischer Desinformationspolitik“. Außerdem sei sein Institut weder direkt noch indirekt vom Verteidigungsministerium oder der Rüstungsindustrie finanziert. Absurd. Von Jens Berger.
Für Prof. Dr. Joachim Krause ist die Sache klar: „Russische Nachrichtenagenturen und sogenannte kritische Wissenschaftler vor allem aus Großbritannien, darunter einschlägig bekannte Verschwörungstheoretiker“, seien es, die es auf ihn und die Integrity Initiative abgesehen hätten. Aber auch in Deutschland würden „Personen aus der politischen Linken, die meist der Bewegung ´Aufstehen´ von Sarah Wagenknecht nahestehen“ an dieser „Desinformationskampagne“ mitwirken, so Krause. Insbesondere ginge es dabei neben „russischen Nachrichtenagenturen“ um „die einschlägig bekannten, sehr weit links stehenden Webseiten NachDenkSeiten und Telepolis“. – Offenbar hat der Kieler „Politikwissenschaftler“ so seine Probleme mit Kritik. Kritiker der NATO und insbesondere Kritiker seines Instituts und dessen Drittmittel-Zuwendungen aus dem militärischen Sektor verortet Krause schon immer mehr oder weniger wortgewaltig „im linken und vor allem linksextremen“ Umfeld.
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