Iris Wolff: Lichtungen
‚Manchmal kommt der Appetit beim Essen‘, lautet ein Spruch, der mir zu diesem Buch einfiel und für mich voll zutraf! War ich bei den ersten Seiten noch recht skeptisch, brauchte erst ein wenig (auch wegen der ungewohnten Art, die Handlung rückwärts erzählt zu bekommen), so kam ich von Seite zu Seite mehr auf den Geschmack, kam der ‚Appetit‘, und konnte es zuletzt gar nicht mehr aus der Hand legen.
Erzählt wird die Geschichte von Lev und Kato in Siebenbürgen: ihren Familien, ihren Entwicklungen, von Konstanz und Aufbruch, aber auch die Geschichte von Siebenbürgen und die Auswirkungen der kommunistischen Diktatur auf ihre Bewohner. (Aussage: ‚Diebstahl war eine Form des Widerstandes‘!)
Begeistert hat mich auch die Sprache: wunderschöne Sätze sind zu lesen wie z.B. ‚Lev kannte jenen Hochmut, der allein darauf resultierte, dass man jung war‘ (Kapitel 8) ‚Sie lebten in einer preisgegebenen Welt. Einer Welt an der Schwelle. Kato hatte es wahrgenommen, er nicht‘ (Kapitel 7) oder Lebensweisheiten wie ‚Wenn man die Schwiegereltern besucht, sollte man die Jacke anziehen müssen‘ (Kapitel 6).
Wunderschöne Szenen, wie Camil und seine Begeisterung für Amseln, die Erlebnisse mit Khalil, dem Kater, usw. (Bei dieser Vielseitigkeit habe ich Probleme, in einer Rezension diesem Buch gerecht zu werden.) + interessante und starke Charaktere, wie z.B. Oma Bunica und Imre, der Chef von Lev, zeichnen dieses Werk aus!
Alles in allem: das neueste Buch von Iris Wolff kann ich (nach ‚Die Unschärfe der Welt‘ und ‚So tun, als ob es regnet‘) wieder wärmstens empfehlen und vergebe die Höchstzahl an Sternen!
https://whatchareadin.de/buecher/lichtun...n#comment-25578
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