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Alex Capus: Das kleine Haus am Sonnenhang

#1 von Sirius , 29.01.2024 16:58

Alex Capus: Das kleine Haus am Sonnenhang

Oft geht es in den Romanen des Schriftstellers Alex Capus um das eigene Leben - so auch in "Das kleine Haus am Sonnenhang". Aber eigentlich geht es in diesem schmalen Buch vor allem ums Schreiben.
von Katja Weise

Als ich noch ein ziemlich junger Mann war, nicht mehr Student und noch nicht Schriftsteller, habe ich für fast kein Geld im Piemont ein kleines Haus gekauft. Es war ein wirklich kleines Haus. Ganz allein stand es in einem Seitental des Seitentals an einem terrassierten Sonnenhang, der wohl einst ein Rebberg gewesen war.

Hier verbringt Capus mit seiner Freundin Nadja, die heute seine Frau ist, verwunschene Sommer - mit Blick auf das Dorf, das aus der Ferne wie ausgestorben scheint.
Capus ist ein Meister der pointierten, präzisen und doch wie hingetupft wirkenden Beschreibung. Der damals angehende Schriftsteller bleibt auch über die Winter in dem kleinen Haus - bis sein erster Roman fertig ist. Nur ab und zu radelt er ins Dorf und trifft in der Bar Da Pierluigi Mauro, Roberto, Sergio und die anderen. Männer, die wie er ein bisschen Gesellschaft suchen.

Capus nimmt uns mit auf einen Nostalgietrip in die "letzten Jahre des 20. Jahrhunderts", als es noch Tankstellen mit Tankwart gab, schriftliche Nachrichten nur per Post zugestellt wurden und fast niemand ein Handy besaß. Er erzählt von alltäglichen Begebenheiten - dem Kauf eines Ofens für sein kleines Haus - und außergewöhnlichen: An einem Winterabend wird der Opferstock in der Kirche aufgebrochen. Da reicht es nicht, dass die Carabinieri ermitteln, der "Maresciallo" muss gerufen werden. Und wie er dieses "Verbrechen" regelt, ist unbedingt lesenswert. Am Ende holt er die eigene Geldbörse hervor:
So geht italienisch-katholisches Konfliktmanagement. Wahre Geschichte. Ich war dabei.

Weiterlesen:

https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Das...s,capus134.html


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Sirius
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