Kathrin Weßling: Sonnenhang
Aufrichtig und kompromisslos schreibt Kathrin Weßling in "Sonnenhang" über das Nicht-mehr-jung-Sein, zerbrochene Lebensträume und darüber, dass man manchmal an den ungewöhnlichsten Orten Freundschaft findet.
von Alexandra Friedrich
Die Ärztin räuspert sich schließlich und sagt den Satz, der alles verändern wird: "Ich habe leider nicht so gute Neuigkeiten für Sie." Zwanzig Minuten später steht Katharina vor dem Behandlungszimmer, das Herz, es rast, es mischt sich mit dem Pochen des Echokardiogramms, sie geht betäubt am Tresen der MFA vorbei, sie sagt nicht Tschüss, sie geht einfach weiter und erst als sie auf der Straße steht, kommen die Tränen und das Herz, es pocht nicht mehr, es steht einfach still.
Katharina ist Single, Ende 30, in Berlin. Die meisten ihrer Freundinnen haben oder bekommen Kinder, und auch sie wird eine gute Mutter sein, glaubt sie - bis zu dieser Diagnose.
"(..) ein scheiß großes Myom, das ist so riesig, dass man das nur entfernen kann, wenn man die Gebärmutter rausnimmt, herzlichen Glückwunsch an mich, oder?"
Von ihrem Lebensentwurf als Mutter muss Katharina sich verabschieden. Das bringt ihren ganzen Selbstwert ins Wanken.
Wieviel Frau war sie jetzt noch? Würde sie so überhaupt noch ein Mann haben wollen? Sollte sie das in ihr Dating-Profil schreiben? "Katharina, jede Menge schlechter Witze, aber dafür keinen Uterus!"
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https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Rom...essling124.html
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