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Thomas Melle: Das leichte Leben

#1 von Sirius , 22.09.2022 16:46

Thomas Melle: Das leichte Leben

Getäuscht, verführt, aufgegeilt, überreizt: Thomas Melles Roman „Das leichte Leben“ schildert den Niedergang des Kulturbürgertums – nicht als Tragödie, sondern als vorhersehbare Selbstdemontage.

An einem der Tiefpunkte seiner bipolaren Störung, die Thomas Melle in seinem Roman „Die Welt im Rücken“ von 2016 beschreibt, unternimmt der Erzähler einen Suizidversuch. Als er beginnt, das Bewusstsein zu verlieren, erinnert er sich ausgerechnet an „Fernando“ von ABBA und an eine Ex-Freundin, die den Song liebte: „Die Möglichkeit von Glück hatte sich im letzten Moment ins sterbende Bewusstsein geschoben, durch einen Song, den ich nicht mochte, durch ein flaches, plüschiges Popversprechen“.
Gut genug: Er lässt von sich ab. Vielleicht habe die Krankheit, so schreibt Melle, ihn erst und gegen seinen Willen zum Schriftsteller gemacht: Sie „hat mich an Orte geführt, die furchtbar und erkenntnisreich zugleich waren, und ich kenne nun das ganze Spektrum der Gesellschaft“.
Mit weniger gibt sich auch Melles neuer Roman „Das leichte Leben“ nicht zufrieden. Er nimmt aus dem Vorgängerbuch die Frage nach der Möglichkeit von Glück im bürgerlichen Leben auf. Und wieder geht es darum, wie und ob es Außenseitern gelingen kann, sich in ihm zurechtzufinden. In der Vorgeschichte des Romans, die in die Achtzigerjahre fällt, war Jan Drescher, ein ausreichend erfolgreicher Fernsehmoderator bei einem weniger guten Fernsehsender, Schüler eines von Jesuiten geführten Gymnasiums und wurde dort wie andere Schüler sexuell missbraucht.

Abgesehen von verdrängten Erinnerungen sind dabei auch Fotos entstanden, die einer der Patres von ihm geschossen hat: dürftig bekleidet in einem Garten zwischen Rosen stehend. Dieses Foto wird dem nun mittelalten Jan von einer anonymen Quelle in die sexuelle Einöde seiner Ehe zugespielt. Erpresst werden soll dabei kein Geld, sondern ein Bekenntnis zum Geschehen von damals, eine Anklage.

Zeitgleich sucht ein Schüler seiner Frau Kathrin bei den Dreschers vor seiner verwahrlosten Familie Schutz. Nach einer verkrachten Popliteratinnenkarriere unterrichtet Kathrin Deutsch in einem Gymnasium, das auch ihre halbwüchsigen Kinder besuchen. Deren Mitschüler und nun Mitbewohner Keanu weckt bei Kathrin ein sexuelles Begehren, dem sie mit seinem Einverständnis auch nachgibt.

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https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b...n-18319710.html


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