Klimawandel
Unsichtbare Gefahr: Emissionen aus der Viehzucht und der lange Weg zur Nachhaltigkeit
Die EU hat sich verpflichtet, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Dabei spielt die Landwirtschaft eine Schlüsselrolle; sie trägt rund zehn Prozent der Emissionen bei, die Europa reduzieren will. Doch Lobbyarbeit macht es großen Betrieben möglich, sich strengeren Umweltkontrollen zu entziehen. Das ungarische Kisbér etwa lebt schon jetzt mit den Folgen einer intensiven Tierhaltung.
Er kommt, ohne dass man ihn hört. Langsam bahnt er sich seinen Weg hinaus, aus dem Stall, durch die jungen Bäume hindurch, über den Zaun und den Schotterweg. Er dringt in das kleine Haus von Krisztina – so wie er sich in zahlreiche Häuser und in das Leben der Menschen Kisbér drückt. Er hängt fest wie Harz eines alten Baums. Und er stinkt. Süß-sauer, verdorben und faulig. Er, das ist der Geruch von Gülle.
„Als wir vor sechs Jahren herzogen, war uns nicht bewusst, wie hartnäckig der Gestank sein würde“, sagt Krisztina. Die 31-Jährige kehrte mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern dem Stadtleben den Rücken, um sich ihren gemeinsamen Traum von einem kleinen Grundstück mit Weingarten zu erfüllen. So zogen sie an den Stadtrand von Kisbér – einer Stadt mit 5.526, Einwohnern, etwa 100 Kilometer westlich von Budapest, der Hauptstadt Ungarns.
„Der Geruch ist intensiv, besonders an warmen Tagen“, sagt sie, „ich komme nicht darüber hinweg. Eigentlich ist es hier idyllisch und ruhig. Aber stellt man sich das vor: Wir können die Räume nicht lüften. Egal wie heiß es ist.“ Und an der Wäsche, die sie zum Trocknen raushängt, bleibe der Geruch kleben.
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