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Wach werden. Ein Krimi.

#1 von Karl Ludwig , 13.09.2024 14:12

Der mit einer Sturmhaube versehene Augenöffner schleicht sich an das Bett und den arglosen Schläfer. In seinem Sack hat er Sorgen, Unwohlsein und Harndrang dabei. Seinem schlechten Geschmack alle Ehre machend, sieht er einem Büchsenöffner verdammt ähnlich und riecht nach Surströmming.

Lass das! Schreit das Unterbewusstsein aus Traumistan über die Grenze. Ich will noch ein wenig liegen bleiben. Und macht Anstalten eine erneute REM-Phase einzuleiten.

Hä-hä. Immerhin hast du heute keinen Wadenkrampf. Also freu dich über diesen Tag.

Dafür aber ist mir schlecht. Und die Schokolade ist auch schon wieder alle.

Ja, wenn du vier Tafeln als Betthupferl futterst, wird dir garantiert am nächsten Morgen schlecht.

Garantiert?

Garantiert!

Also bin ich normal?

Ja. Normal daneben.

Inzwischen ist ein anderer, ungebetener Gastpöbler in den Raum geschlüpft und fängt auch gleich an, seine Bestimmung als Finanzkatastrophe zu erfüllen:

Du hast auch kein Geld mehr, um Medizin zu kaufen.

Aber ich habe noch nicht alle angepumpt. Verschwinde, und nimm den anderen Verbrecher hier bitte mit.

Stattdessen dringt eine weitere, maskierte Gestalt durch den geschlossenen Eingang: „Allesdietrich. Ein Sesam öffne dich. Damit kommt man durch jede Tür.“ Triumphierend präsentiert er eine Forderung über 10 Kubik Neuronen, - aber unbedingt nur solche aus dem Hirnstamm.

Dann holt er einen Hitachi Akkuschrauber mit großem Forstnerbohrer hervor und macht Anstalten, sich meiner zu bemächtigen zwecks Trepanierung.

Ich rolle mich schnell zur Seite und der Blödmann trepaniert mein Kopfkissen. Tja, das nächste Mal Sehschlitze in die Kapuze reinschnitzen. Dann greife ich nach der Geheimwaffe, meiner Imagination: Ihr seid nicht real. Ihr seid bloß entlaufene Hirngespinste.

Sofort krümmen sich die ungebetenen Gäste, werden blass und zu rauchigen Schemen: Das ist gemein höre ich sie noch fluchen, Negativfantasie gegen Phantome einzusetzen.

Ich sammele die Federn vom Kopfkissen ein. Fantasie verändert die Welt. Nicht immer zum besseren, aber durch Spinnen wird es spannender. Vielleicht spinne ich mir jetzt eine Kopfkissenfee, die alle Federn wieder in die vorgesehene Hülle stopft und diese zunäht.

(Raddabums-Radabauz)

Meine Güte. Was war das denn? Frau Holle? Und die klaut? Alle Federn sind verschwunden!

Ein schwarzer Mann kabbelt unter dem Bett hervor und ersetzt die geklauten Federn durch Kohlebriketts.

Nun reicht es aber. Ich brauche keine Räuber, Gespenster, Märchenfiguren. Ich brauche nette, unbekümmerte Mädchen.

Und schlagartig füllt sich die Bude mit Literaturgroupies.

Sag ich doch, bzw. schreibe es: Die Kraft der Imagination. An den Rändern müsste ich allerdings noch etwas Nachbessern, z.B.: Sollten die Damen keinen Bart tragen und weiße Kittel anhaben. Und eine Jacke habe ich auch schon.


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Karl Ludwig  
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zuletzt bearbeitet 13.09.2024 | Top

RE: Wach werden. Ein Krimi.

#2 von Sirius , 13.09.2024 18:36

Ich sehe, Du folgst auch Inspirationen von anderen. Und du hast Fantasie. Da kannst du natürlich alles aufbieten, was denkbar ist.
Quasi ein ganz neues Genre.
Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, war lebhaft und lustig und kam einem Krimi auch recht nahe.
Und am Schluss kommt der Übeltäter in die Klapse. Perfekt.

Sirius


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Sirius
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