Letztens stand ich blöde vor dem Supermarkt und der hatte wider meiner innersten Überzeugung einfach zu. Überhaupt: Alles schwer verdächtig ruhig!
Wieder zurück machte ich mich etwas schlauer: Aha, - ist sich „Tag der Deutschen Einheit“, also mit angesagter Langeweile. Hm. In den 50’er Jahren stellten die Leute Kerzen in die Fenster, beschriftet mit: „Wir denken an Euch“. Ich kam erst Jahre später dahinter, wer damit wohl gemeint gewesen war, fand es aber unaufgeregt gut.
Woanders haben die Leute am Dritten Zehnten entweder einen „Global Smoothie Day“ oder wahlfrei einen „National Look at the Leaves Day”.
DAS hört sich doch auch nicht besonders aufregend an. Leicht kulturimperialistisch, aber dennoch lahm.
Nee, dieser Tag sollte nicht im Kalender stehen. Ihm dort nur ein leeres Blatt, wenn man den Unterhaltungswert bemisst.
Doch seid getrost. Am vierten zehnten wurde alles besser: Trucker-Day, Tag des Karos, der Flaschenschiffe und Zimtschnecke. Macht mit beim World-Smile-Day, schließlich ist am 04.10.2024 auch der Wodka-Tag. Und Tiere schützen ist doch problemlos voll gebongt. Ich kann das mühefrei. Meine Gullimumpfen nicken bestätigend, aber das könnt Ihr ja leider nicht sehen. Glaubt es mir einfach mal.
Also bewundert mich, wenn Ihr mir begegnet. Im Kilt Mac-Caro, Zimtschnecken schlemmend, eine inzwischen leere Wodkaflasche mit kleinen Schiffchen bestückend, selig lächelnd, auf einem Go-Kart-Modell von einem 60 T. Achsenlaster (Brum-Brum) sitzend …
Und dann springe ich vom Tut-Tut runter in Richtung Rechner und schreibe wie ein Besessener:
Reich Sein hat seinen Preis
Nicht Reich Sein hat auch seinen Preis: Man beschäftigt sich gedanklich zu sehr mit dieser, den Lydiern nachgesagten Erfindung, anstatt der Minne zu frönen oder Ölsardinen zu panieren.
Der Unterschied besteht darin, dass der Arme keine Angst haben muss beklaut zu werden, der Reiche aber seinen Reichtum gezwungen ist zu sichern, damit er keine Grenzerfahrung erfährt. Beiden gemein ist allerdings der Wunsch nach mehr von diesen Schuldscheinen der Bundesdruckerei.
Womit wir schon bei der geoweiten Finanzkrise wären.
Natürlich sind seit Krösus die Zentralbanken permanent penetrant mit der Regelung der Inflationsrate beschäftigt, denn damit kann man viel Unsinn anstellen. Was vielen Finanzexperten und anderen Abzockern ein schönes Leben ermöglicht. Warum sollten ausgerechnet diese Leute eine stabile Währung anstreben. Die leben doch davon, dass die Währungen wackeln.
Das nennt sich unter anderem: Geldpolitische Flankierung der Wirtschaftspolitik im Georaum.
Aber jeder andere dumme Spruch würde es auch tun. Vielleicht nutzen Christine Lagarde und Konsorten ein Phrasendreschprogramm für semiprofessionelle Unterstellungen als Multiplikator der Investor Relation.
Da erstarrt der Normalmensch in Ehrfurcht, denn wer solche Sätze zustande bringt, muss natürlich Bescheid wissen.
Ich gebe ja ständig mit meiner Unwissenheit an. Aber, glaubt mir, es ist verdammt schwer, eine Satire zu einem Thema zu schreiben, mit dem man sich nie beschäftigte.
Die schwierigste Währung ist Der Gegenseitige Gefallen. Wenn man nicht gerade ein „Pleaser“ ist, - das sind Leute, die es allen lächelnd Recht machen wollen, kommt es dabei schnell zu Missverständnissen, was entweder am Dunning-Kruger-Effekt liegt oder an Libbet mit seinem „Bereitschaftspotential“ kurz bevor man bewusst eine Handlung durchführt.
Würde es mir besser gehen, wenn ich reich wäre? Vermutlich eher das Gegenteil. Mit Geld kann man sich Gedankenstillstand und Freundschaften erkaufen. Mit Geld ist man überall beliebt, - ohne Geld nur bei ähnlichen Versagern.
Ich habe fast alles, was ich will. Für mehr reicht mein Streben nicht aus. Sogar das Altern hätte ich gerne wesentlich weniger.
Na, ja. Und wenn es nichts ausmacht: 500 Millionen in der Portokasse. Kannst Du es nicht besiegen, - verbünde dich damit.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Ja, das Thema ist komplex. Und nichtig auch. Denn für jeden verschissenen Tag hat irgendein Idiot einen Anlass zur Hand, um diesen „feiern“ zu müssen.
Und dann wechselst du das Thema und gibst dich dem armen Reichtum hin. Das ist zumindest amüsant und man kann dir zustimmen, wenn es denn für einen relevant wäre.
Immerhin scheinst du zufrieden zu sein, dann kann ich also meine Milliarde an jemand anderen verschenken, der sich damit auch keine Damen aus Honolulu einfliegen lassen würde.
Du hast dir viel Mühe gemacht und schreibst wenigstens was, ich hingegen kann nur noch gehässig kommentieren.
Hast du aber gut gemacht.
Sirius
Reset the World!
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