Venki Ramakrishnan: Warum wir sterben

Die neue Wissenschaft des Alterns und die Suche nach dem ewigen Leben“
Leere Versprechen der Altersforschung
Von Volkart Wildermuth

Ist Altern eine Krankheit, die sich heilen lässt? „Ja!“, behaupten zahlreiche US-Unternehmen und bieten Vitaminpräparate, neuartige Medikamente und wohl bald auch Stammzellen als Lösungsweg an. „Und Milliardäre aus Kalifornien, die ihre Lebensweise lieben und nicht wollen, dass die Party zu Ende geht, sind nur allzu gern bereit, sie zu finanzieren.“ Doch wie realistisch, sind die Versprechen der boomenden biologischen Alternsforschung? Was sind ihre Studien wirklich wert? Das prüft der Chemie-Nobelpreisträger Venki Ramakrishnan so nüchtern wie unterhaltsam in „Warumwir sterben“.

122 Jahre wurde Jeanne Calment alt. Sie gilt damit als bislang ältester Mensch. Aber geht da noch mehr? Die Lebenserwartung hat sich bereits verdoppelt, immer mehr Menschen erleben ihren 100 Geburtstag. Die Wissenschaft versteht die biologischen Prozesse hinter dem Altern immer besser. Venki Ramakrishnan ist Ribosomenforscher und Strukturbiologe und kennt die Methoden und The-
orien genau. Vor allem ist er unabhängig, hat - wie er schreibt - „in dem Spiel nichts zu verlieren“. Genau deshalb kann er als objektiver Reiseführer in die Alternsforschung dienen. Grundlagen der Biologie.
Der Chemie- Nobelpreisträger steigt ganz tief ein: In seinem Buch geht es um die Evolution, in der schlicht keine Notwendigkeit bestand, „eine lange Lebensdauer zu selektionieren“, um die Bedeutung der geschlechtlichen Vermehrung („Der Tod ist der Preis, den wir für Sex bezahlen!“), um Mutationen im Erbgut, um Proteinmüll zwischen Nervenzellen, chronische Entzündungen, erschöpfte Mitochondrien. Was dahinter steckt, wird hier gut erklärt.

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https://bilder.deutschlandfunk.de/f0/47/...sterben-100.pdf