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Dolores Prato: „Unten auf der Piazza ist niemand“

#1 von Sirius , 18.10.2024 12:59

Dolores Prato: „Unten auf der Piazza ist niemand“

Beschwörung einer Kindheit in den Marken

Die Stoffe, die ihre Tante am Leib trug, seien für sie „Liebkosungen einer ekstatischen
Einsamkeit“ gewesen, schreibt Dolores Prato. Auf fast 1000 Seiten kehrt sie zurück in eine Kindheit in den Marken, wo Prato bei entfernten Verwandten auswächst, während ihre Mutter mit ihrem Liebhaber in Rom lebt. Esther Kinsky, die das Nachwort zu „Unten auf der Piazza ist niemand“ geschrieben hat, bezeichnet den Roman als „Erinnerungsbuch“, aber auch als „Eroberungsbuch“.
Die Kindheit sei die einzige Zeit, schreibt Dolores Prato, in der das Unbewusste ungehindert
zutage trete.

„Das Unbewusste, das weiß, was wir niemals wissen werden, das Unbewusste, das uns zu Wahrsagern macht, wenn wir uns ihm hingeben, es sprach zu mir, doch ich begriff es nicht.“
Als Dolores Prato diese Zeilen veröffentlicht, ist sie bereits Ende achtzig. 1979 schickt sie den letzten Teil des mehr als tausend Seiten umfassenden Manuskripts an Natalia Ginzburg, die spät entfalteten Schriftstellerinnen wie auch Elsa Morante durch Popularität, Freundschaft und
Lektorat zum Durchbruch verhalf. Veröffentlichung in Kurzfassung beim Turiner Autorenverlag Einaudi fand.

Dolores Prato nach zwei autobiografischen Romanen – im Selbstverlag veröffentlicht endlich eine verlegerische Heimat. Wenn auch nicht zu ihren Bedingungen. Denn Ginzburg riet der älteren Kollegin dringend zur Kürzung. 1980 erscheint „Unten auf der Piazza ist niemand“ in einer um nahezu zwei Drittel gekürzten Fassung.

„Ich begriff die Gründe nicht, die sie dazu bewegt hatten, in den Text al da, mal dort
einzugreifen. Dann habe ich es aber doch verstanden… Sie liebte dieses Buch und wollte es mit diesen Eingriffen zugänglicher für den Leser machen. Ich überspringe die Verben, als wäre jemand hinter mir her; meine Übergänge sind Zugbrücken, die nie hinabgelassen werden; sie wollte meine Schreibweise verständlicher machen, aber ich wollte meine Fehler behalten.

Weiterlesen:

https://bilder.deutschlandfunk.de/36/bd/...niemand-100.pdf


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Sirius
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