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Das Neinchen äußert sich

#1 von Karl Ludwig , 20.10.2024 14:20

Ich will den Dunning-Kruger-Effekt für mich. Ich will nicht mehr ständig denken müssen: „Mann, was bist du doof.“ Zu oft meine ich mich ja selber damit.

Ich will eine felsenfeste Meinung haben, über Angelegenheiten, welche ich noch nicht einmal ansatzweise kapierte: Die Schwarze Materie ist ein Hirngespinst! Steven Hawkins irrt, wenn er über die Krümmung im Ereignishorizont von schwarzen Löchern schreibt. Die Gezeiten sind, weil die Erde eine Scheibe ist. Völlig klar. Wir sind auch die einzige Scheibe im Universum, alles andere neigt zur Verklumpung und Kugelform. Das ist doch logisch.

Ist meine, alle Meinungen in Frage stellende Skepsis, nur eine Fortführung der Müpfelphase? Egal! Was immer sie auch ist, äußern tut sie sich als permanente Opposition zum Menschenverstand. Das zermürbt, wenn man in einem Universum ohne Haltegriffe und Garantien dumm dasteht. Selbst Lebensversicherungen nutzen da wenig, wenn alle anderen einen mit ihren schlichten Interpretationen vom Sinn des Ganzen totquatschen wollen.

Hier noch einmal meine atheistisch-blasphemische Überzeugung: Es gibt keinen Gott, den unser Leben interessiert. Vielleicht gibt es Götter, doch die haben inzwischen Wichtigeres zu tun, als Menschenschicksale zu beeinflussen. Sie leiden an zunehmender Verdünnisierung, sie vergehen, weil keiner mehr an sie glaubt, seitdem ein Megaegomane alle anderen für illegal erklärte. Und das, obwohl es ihn gar nicht gibt. Wie er das wohl angestellt hat, wäre doch wert, investigativ untersucht zu werden.

Wieso darf jeder Dorftrottel so eine neu entdeckte interessante Krankheit kapern, auf dass mir nichts mehr bleibt? Moment, ich könnte mir ja ein Aging Male Syndrom zulegen, das muss es geben, denn sonst würde die Pharmaindustrie diese Krankheit nicht behandeln wollen.

Für ein Dorian-Gray-Syndrom ist es zu spät, diese Krankheit hätte ich früher bekommen müssen. Der Deutsche Ethikrat diskutiert aber noch, ob das eine echte Krankheit sei.

Totales chronisches Burn-out? Weil ich ständig witzig sein muss, obwohl das Meiste gar nicht komisch ist, wenn man genauer darüber nachdenkt. Deswegen will ich das auch nicht mehr. Wenn man keine Witze mehr machen darf, weil dem Wesen der Witze entsprechend, sich immer irgendwer finden lässt, der sich gekränkt fühlt. Zu Recht auch noch. Weil vieles zu schrecklich ist, als dass man darüber karlauern sollte. Weil viele Witze viel mit Angstgrinsen zu tun haben. Weil ich nicht Kassandra heiße. Weil Schwulen-, Behinderten-, Neger-, Juden-, Frauenwitze verboten sind, und die Alternativen voll schwul sind, also nur was für behinderte jüdische Neger (Sammy Davis Jun.). Frauenwitze sind mir zu chauvinistisch, - ich habe keinen Abschluss in Macho.

Mein Tipp: Gar nicht erst mit dem Denken anfangen. Das rettet! Denn man kann irgendwann nicht mehr damit aufhören, berauscht sich an kausaler Logik, die ohne Umwege direkt zu überlangen Hemdsärmeln führt. Das Hirn hat keinen Grund gefunden, die Wahrheitsliebe in ihr Basis-Programm aufzunehmen. Auch die Logik ist eher als ein überflüssige Regelwerk zu sehen, - sehr modifizierbar. Besonders bei der Selbstwahrnehmung und Interpretation der allgemeinen Zustände.

Somit beende ich diesen rüttelnden Aufruf, in der Hoffnung, dass die geheimen Meister im Stein der Weisen die nächste alte, aber neuentdeckte Krankheit für mich reservieren. Einen Namen hätte ich schon: Chronisches Balla-Wuppdich-Mega-Syndrom.


Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!

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RE: Das Neinchen äußert sich

#2 von Sirius , 21.10.2024 16:35

Also ich weiß auch nicht, welches Syndrom man dir unterjubeln könnte, du hast ja schon alle.
Und es ist ja auch nicht alles Denken, was wir großzügig als solches bezeichnen. Manchmal furzen wir auch nur kurz, und ein anderer sagt dann beiläufig: „Wusste ichs doch.“
Ich mache solche schweren Sachen nicht mehr, ich finde einfach alles Scheisse. Damit komme ich gut durch die Welt, nur die anderen sind immer beleidigt. Das bestätigt auch meine These, dass alle anderen bekloppt sind, deshalb ist gar kein Denken nötig.

Wir (oder die anderen?) haben also einen Schaden, der nicht behandelbar, verhandelbar oder versicherungspflichtig ist, was brauchen wir da noch Symptome und Syndrome?
Aber dein streng wissenschaftlicher Beitrag hat mich auch so beeindruckt, ganz ohne zu denken.
Momentan bist du jedenfalls groß in Form!

Sirius


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