Militärhilfe für die Ukraine: Stopp kostet Deutschland viel mehr als Fortführung
Die derzeitige Unterstützung der Ukraine ist gering im Vergleich zu dem, was ein möglicher Sieg Russlands im Angriffskrieg auf die Ukraine Deutschland kosten würde. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 bis August 2024 sind Militärhilfen in Höhe von 10,6 Milliarden Euro geflossen. Das entspricht etwa 0,1 Prozent des deutschen BIPs, im Schnitt etwa 4 Milliarden jährlich. Ein Stopp dieser Hilfen und ein daraus resultierender russischer Sieg könnten jedoch jedes Jahr das 10- bis 20-Fache kosten. Zu diesem Schluss kommt ein aktueller Kiel Policy Brief. Er legt dar, warum ein russischer Sieg weitaus höhere Kosten verursachen würde und Deutschland ein wirtschaftliches Eigeninteresse daran hat, die Unterstützung der Ukraine fortzuführen und sogar deutlich zu erhöhen.
„Allein aus ökonomischer Perspektive, wenn wir politische und humanitäre Gründe außen vor lassen, ist es in Deutschlands Interesse, mehr Militärhilfe für die Ukraine zu leisten, weil es letzten Endes die günstigere Alternative für uns ist“, sagt Johannes Binder, Wissenschaftler am IfW Kiel und Koautor des Kiel Policy Briefs „Was es kostet, die Ukraine nicht zu unterstützen“. Die Autoren der Studie widersprechen damit den Stimmen, die in den vergangenen Wochen immer lauter eine Reduzierung oder gar Einstellung der militärischen Unterstützung für die Ukraine forderten.
„Wir schätzen, dass die Kosten für Deutschland im Fall eines russischen Sieges ungefähr um den Faktor 10 höher wären als das, was wir aktuell an Militärhilfe leisten“, sagt Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel und Koautor der Studie.
Entgegen anderer Behauptungen ist die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine seit 2022 aus makroökonomischer Sicht gering. Seit dem russischen Überfall hat die Bundesrepublik insgesamt 10,6 Milliarden Euro an Militärhilfe bereitgestellt, im Durchschnitt etwa 4 Milliarden pro Jahr, oder 0,1 Prozent des BIP. Zum Vergleich: Während des Ersten Golfkriegs 1991 zahlte Deutschland in einem einzigen Jahr etwa 0,6 Prozent des damaligen BIP, was einem heutigen Wert von 25,5 Milliarden Euro entspricht.
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https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen...s-fortfuehrung/
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