Der verlogene Superlativ
Text: jan-stremmel
Die besten Brezen, das beste Spaghetti-Eis und der beste Käsekuchen: Wenn wir Freunden etwas in unserer Stadt empfehlen, greifen wir schnell zu maßlosen Übertreibungen. Warum eigentlich?
Wann genau ist der Moment? Wenn man weiß, welcher Bäcker in Schwabing sonntagnachmittags noch Semmeln verkauft? Wenn man den Vornamen des Türstehers im Pacha kennt? Oder, noch besser, den des Besitzers?
Es gibt mannigfaltige Möglichkeiten, um zu sagen: Ich bin hier. Dies ist jetzt meine Stadt. Ich schlafe hier nicht mehr nur, ich lebe hier. Man kann in Jogginghosen zum Supermarkt gehen. Man kann sich einen Dialekt angewöhnen und nur noch „Lechel“ und „Giasing“ sagen. Oder man kann über Touristen, die zu Fuß auf dem Radweg laufen, die Augen rollen. Aber die beste Formel, also echt die allerbeste, ohne Scheiß jetzt, die beste ever, um auszudrücken, dass man angekommen ist, geht so:
„Das beste X der Stadt, also das allerbeste, ohne Scheiß jetzt, gibt es im Y.“
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