Da sind Ränder von den Bildern,
die da hangen,
auf der Netzhaut von Sterbenden
das zuletzt Gesehene,
so heißt es, den bangen.
Die uferlosen Dielen
von einem nie gebauten Schiff,
ohne Zweck, außer diesem:
erschlaffte Wanten zu tragen.
Die Tapete löst sich
von der Wand,
darunter Inflationsgeld,
Großvaters, Vaters
kaum geschriebene Briefe.
Stein auf Stein
in Ruhe gelassen,
seufzende Ruhe.
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Diese Eindrücke gibt es auch auf alten Dachböden und in Kellerräumen.
Orte, bei denen man in die Zeit zurückblicken kann.
Ja, es ist eine seufzende Ruhe, wie du wunderbar ausgedrückt hast!
Sirius
Reset the World!
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Ich finde, lang bewohnte, dann leer geräumte, noch nicht renovierte Räume haben etwas ganz Spezielles, als wären die Jahre daran haften geblieben, an den Wänden hängen die Worte, die vielen, an den Dielen klebt das Lachen und die Träume bilden an der Decke eigenartige Klumpen.
Aktuell ist das mein Zimmer, das ich nach 20 Jahren räumen muss, weil ich bin zu Reichtum gekommen und wir ziehen standesgemäß in ein Stadtpalais. .... Nein, wir müssen umziehen, es hilft nix, uns verkleinern, Gott sei Dank im selben schnuckeligen Bullerbü, 50 Meter weiter.
Ich danke Dir, Sirius, für Deinen schönen Kommentar.
Jörn
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