"Zu radikal, zu unmöglich"
Cecilia Payne-Gaposchkin: Wie ein Mann ihre Entdeckung kleinredete
Aus welchem Material bestehen Sterne? Lange Zeit gab es auf diese Frage viele falsche Antworten – bis Cecilia Payne-Gaposchkin 1925 ihre Dissertation darüber schrieb. Sie wies nach, dass unsere Sonne und alle anderen Sterne im Universum zu über 90 Prozent aus Wasserstoff bestehen, der Rest fast ausschließlich aus Helium. Ihre Arbeit gilt bis heute als eine der bedeutendsten in der Geschichte der Astronomie.
Eine Anekdote fasst Cecilia Payne-Gaposchkins Charakter gut zusammen: Als junges Mädchen tarnte sie ein Buch von Platon mit einem Bibelumschlag, um ihre Lehrkräfte glauben zu lassen, sie studiere fromm die Heilige Schrift. Als man den Schwindel bemerkte, wurde sie der Schule verwiesen – und bestand dennoch die Abschlussprüfung mit Bravour.
Payne-Gaposchkin war eine geniale englisch-amerikanische Astronomin, die den Hürden einer männerdominierten Wissenschaft trotzte. Sie entdeckte die wahre Zusammensetzung der Sterne – und wurde 1956 schließlich als erste Frau an der Harvard Universität zur ordentlichen Professorin.
Die Harvard Universität verfügte zu dieser Zeit über das größte Archiv von Sternenspektren – Aufnahmen des Lichts von Sternen, das durch Prismen gebrochen wurde. Sie sind wie ein Fingerabdruck: Jedes Spektrum ermöglicht einzigartige Rückschlüsse auf die atomare Zusammensetzung von Objekten.
Vor Payne-Gaposchkins Entdeckung glaubte man, man könne diese Spektren mit denen aus Laborexperimenten vergleichen. Dabei kam fälschlicherweise heraus: Sterne bestehen aus Eisen, Silizium, Magnesium, Nickel und Aluminium.
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