Russisches Gesetz zu Verbot von Kinofilmen – Kein Sex mehr in der Stadt
Die Staatsduma verabschiedet gerade ein neues Gesetz, das Kinofilme verbietet, die Russlands „traditionelle Werte diskreditieren“. Verbote drohen vor allem westlichen Filmen, aber nicht nur ihnen.
Ein Oberst baut sich vor einem nackten Rekruten auf, lässt ihn strammstehen, betrachtet seinen jungen Unterkörper und sein Blick wird zum Starren… Auch dem spätsowjetischen Spielfilm „100 Tage, Genosse Soldat“ könnte jetzt Verbot drohen. Jedenfalls ist fraglich, wie lange er noch auf dem staatsnahen Sozialnetzportal VK zu sehen sein wird. In dem Drama von 1990 geht es um die Schikanen, aber auch die sexuellen Nöte, denen junge Wehrpflichtige in der Sowjetarmee ausgesetzt sind. Ein Film voll latenter Gewalt, nackter Körper, ängstlicher oder begieriger Augenkontakte und erhängter Suizidopfer.
Die russische Staatsduma berät in dieser Woche ein neues Gesetz zum sittlichen Schutz des vaterländischen Kinopublikums. Es soll die Betreiber von Sozialnetzen und Filmportalen von März 2026 an verbieten, „audiovisuelle Produktionen“ anzubieten, wenn ihre Inhalte „die traditionellen geistig-moralischen Werte Russlands diskreditieren“. Alle Onlinekinos müssen solche Filme auf Forderung der Zensurbehörde Roskomandsor binnen 24 Stunden aus dem Verkehr ziehen.
Wie die meisten repressiven Gesetze der Putin-Legislative ist auch dieser Entwurf sehr schwammig. Aber einer seiner der Autoren, der Parlamentarier Alexej Gowyrin erklärte vor Journalisten, das Gesetz bestätige, wie wichtig es sei, mittels Filmproduktion das kulturelle Erbe Russlands zu erhalten und fremden Idealen entgegenzuwirken.
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https://www.fr.de/kultur/tv-kino/russisc...t-93845108.html
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