Veronica Henry: Liebe zwischen den Zeilen
„An ihm war nichts außergewöhnlich, außer vielleicht der Tatsache, dass die meisten Leute ihn zu mögen schienen.“
Auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam: Da ist der Musiker Marlowe, der nie mit einer Frau schlafen könnte, die in seinem Tattoo Beethovens 5. nicht erkennt, die frustrierte Hausfrau und Mutter Bea, die sich das Familienleben irgendwie immer bunter vorgestellt hat und die schüchterne Lehrerin Thomasia, die für ihr Leben gerne kocht und die perfekte Gastgeberin ist, ohne es zu merken.
Sie, und noch viele andere, mal mehr, mal weniger schillernde, Figuren wohnen im kleinen Städtchen Peasebrook, in der Nähe von Oxford. Alle sind sie unterschiedlich, doch eines haben sie gemein: Sie alle hat Julius Nightingale mit seiner Buchhandlung berührt. Ob er ihnen das für sie perfekte Buch empfahl, ihnen zuhörte, wenn sie Sorgen hatten, oder einfach ein Glas (oder eine Flasche) Wein mit ihnen trank. Verständlicherweise ist da die Trauer groß, als Julius nach kurzer Krankheit stirbt. Vor allem seine Tochter Emilia trauert um ihren alleinerziehenden Vater. Umso schwerer wiegt die Entscheidung, die Emilia treffen muss: Wird sie Nightingale Books im Andenken an ihren Vater weiterführen, oder sich mit dem Immobilienmagnaten Ian auf einen Verkauf einigen?
„Es gibt für jeden das richtige Buch. Auch wenn die Leute es nicht glauben. Ein Buch, das unter die Haut geht, und die Seele berührt.“
Das ist das Motto von Frohnatur Julius Nightingale, und auch das seiner über alles geliebten Tochter Emilia, der er das Lesen und Bücherlieben beibrachte. Und ein Buch, das für viele Leute das richtige sein könnte, handelt von seiner Geschichte.
Veronica Henry entwirft in „Liebe zwischen den Zeilen“ mit dem kleinen Örtchen Peasebrook einen Platz, an dem die Welt noch in Ordnung ist. Und was noch viel wichtiger ist: Sie bevölkert diesen Ort mit allerlei gut charakterisierten und authentischen Protagonisten. Ein jeder Leser wird sich mit mindestens einer der Figuren identifizieren können. Oder gleich mit mehreren. Was mir dabei am besten gefällt, ist, dass keiner dieser Charaktere besonders auffällig oder herausragend ist.
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