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RE: Starrsinn und Statistik

#1 von Karl Ludwig , 05.05.2016 12:08

Mein Freund Name Geändert ist so alt wie ich und war sein ganzes Leben lang Alphamännchen, jedenfalls solange er sich von seinen großen Brüdern fern hielt. Um ihm zu beweisen, dass er mit seiner Intelligenz und dem Bauch (-gefüüühl) selbst als Chef ganz einfache Zusammenhänge nicht durchschaut, legte ich ihm drei Schachteln Streichhölzer hin. In einer befanden sich einige Gummibärchen. „Such Dir eine aus.“. Er wählte und meinte dabei: „Dreiunddreissigkommadreiperiode Wahrscheinlichkeit.“ „Stimmt!“, und dann nahm ich eine Schachtel fort. „Nun, lieber Herr Name Geändert, kannst du deinem Glück etwa etwas nachhelfen, indem du deine Entscheidung für die eine Schachtel revidierst und die andere nimmst?“ „Natürlich nicht. 1/3 Wahrscheinlichkeit und Basta.“

Ich konnte ihn nicht vom Gegenteil überzeugen. Ein Chef hat immer Recht, besonders dann, wenn er komplett falsch liegt. Falls der Leser Probleme haben sollte spontan zu erkennen, dass bei einem Wechsel die Wahrscheinlichkeit bei über 50 % liegt, nämlich bei genau 66,6 Periode, kann sich entweder bei:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ziegenproblem

oder:

http://www.zeit.de/2004/48/N-Ziegenproblem

schlau machen. Also ich finde Stochastik teilweise recht lustig. Ich habe mich mal mit dem Zustandekommen 'offizieller' Statistiken beschäftigt, Ihr wisst schon, Balkendiagramme ohne Nulllinie, falsche Prozentangaben und -berechnungen aufgrund selektiver Auswahl und so; und auch wenn ich vieles nicht mehr auf Abruf parat habe, Rudolf Taschner hatte mal in einem Geo-Magazin Beitrag so ziemlich mit der Vorstellung von Objektivität bei Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnungen bei mir aufgeräumt. Misstrauisch war ich ja schon immer.

Und dabei soll es Leute geben, die das Staunen verlernten. Ich finde das bestaunenswert seltsam.


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RE: Starrsinn und Statistik

#2 von Sirius , 05.05.2016 19:12

Das „Ziegenproblem“ dient immer als klassisches Beispiel, in meinem privaten Bereich taugt die Wahrscheinlichkeit nichts, weil es immer noch den bösen Zufall gibt.
Was nutzt die beste Wahrscheinlichkeit und ich die Schachtel wechsle, wenn die Gummibärchen tatsächlich in der zuerst gewählten Schachtel liegen. Und die Frage ist auch, weiß der „Moderator“, in welcher Schachtel die Gummibärchen liegen. In Deinem Beispiel gehe ich davon aus, dass Du wusstest, wo die Gummibärchen waren und hast zwangsläufig eine leere Schachtel weggenommen, sodass sich eine neue Situation ergibt, bei der die Wahrscheinlichkeit trotz aller Ziegen bei genau 50% noch liegt. Und das nur, weil Du weißt, wo die verdammten Gummibärchen sind.

Ich habe mich viel mit Stochastik beschäftigt früher, weil ich Systeme fürs Roulette programmiert habe, bei denen man nicht so viel verliert, denn verlieren tut man auf Dauer immer, selbst wenn man mal gewinnt, doch das ist ein weites Feld, aber seitdem habe ich einen Heidenrespekt vor dem Zufall.
Mein Staunen hält sich wahrscheinlich also in Grenzen, denn alles, was mir passieren kann, wird mir mit großer Wahrscheinlichkeit auch passieren – und wenn nicht, ist es Zufall.
Oder ich hab ein paar Infos. Die sind noch besser als Wahrscheinlichkeit.
Ein schönes Thema, klsa. Ich liebe die Mathematik, aber wahrscheinlich interessiert das kein Schwein.

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RE: Starrsinn und Statistik

#3 von Karl Ludwig , 05.05.2016 21:24

Statistik ist in der Tat wenig hilfreich, wenn es um einen selber geht:

Zu 50 % werde ich an Herinfarkt sterben
Zu 40 % an Krebs
Zu 30 % begehe ich Suizid
Zu 20 % habe ich einen Autounfall
Zu 19 % eine Vergiftung
Zu 0,01 % werde ich in den Armen eine schönen Frau an sexueller Erschöpfung sterben. (Das scheint aber etwas hoch gegriffen)

Macht zu 159,01 % tot. Also übertodsicher! Tja, Statistik ist schon toll, förmlich voll supie! Man muss nur ganz genau rechnen.


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RE: Starrsinn und Statistik

#4 von Sirius , 05.05.2016 22:08

Suizid schließe ich aus, daran kann man sterben. Dann bin ich nur zu 129,01 % tot.
Und selbst, wenn gar nichts davon zutrifft, sagt die Wahrscheinlichkeit, dass es mich trotzdem erwischt.
Man kann also sogar ohne Statistik sterben.

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