Philosoph Schmidt-Salomon
Mit Humanismus gegen moralischen Starrsinn
Weltweit sind Fundamentalisten auf dem Vormarsch und auch hierzulande prägen oft unversöhnliche Gegensätze die Debatte. Was dagegen hilft? Moralische Gelassenheit und ein „evolutionärer Humanismus“, so der Philosoph Michael Schmidt-Salomon.
Entspannt euch!, rät Michael Schmidt-Salomon in seinem neuen Buch. Dahinter steckt aber kein Wellness-Ratgeber, sondern ein umfassendes Denkgebäude. Denn der Philosoph und Pädagoge ist schon lange überzeugt: Humanismus ist das beste Rezept gegen ein weltweites Problem der Gegenwart: gegen moralischen Dogmatismus. Bereits vor fünfzehn Jahren hat er mit seinem „Manifest des evolutionären Humanismus“ einen Bestseller gelandet. Einige seiner Thesen hat er nun zu einer „Philosophie der Gelassenheit“ weiter entwickelt.
Mit Humanismus verbinden wir im Allgemeinen das Einstehen für Menschenrechte, für die Freiheit und Gleichheit aller Menschen und vor allem die Überzeugung, dass es jenseits der menschlichen Vernunft keine transzendenten Ordnungsmächte gibt.
Der „evolutionäre Humanismus“ übernehme diese Grundlage im Wesentlichen, so Schmidt-Salomon. „Aber er verbindet dies sehr konsequent mit den Ergebnissen der modernen empirischen Forschung.“ Evolutionär sei dieser Humanismus also nicht nur, weil er den Menschen als Zufallsprodukt der natürlichen Evolution begreife, sondern auch, „weil wir nicht von absoluten, unantastbaren ewig gültigen Wahrheiten und Werten ausgehen, sondern vielmehr meint, dass wir unsere Vorstellung über die Welt permanent kritisch hinterfragen und dann gegebenenfalls auch verändern müssen. Es ist also kein starres Weltmodell, sondern ein offenes, dynamisches, das darauf ausgerichtet ist, sich evolutionär weiterzuentwickeln.“
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