Verloren

Ich kann ein Herz verbrennen
in einer Nacht,
nicht mehr erkennen,
was glücklich macht.

Ich kann ein Weinen vergessen
und den, der weint
und nicht mehr ermessen,
was wichtig scheint.

Doch was ich empfunden,
bleibt immer mein.
Wird in all meinen Stunden
immer bei mir sein.

Ich kann, was lieb, verlieren
und schau nicht hin
und werd erfrieren,
weil ich verloren bin.

Mich kann ein Tort vernichten,
hab ich auch Recht,
muss ich nicht richten
was gut, was schlecht.

Ich kann ein Glück versäumen,
zerplatzt in Luft.
Und kann noch träumen,
wenn der Tod mich ruft.

Doch was ich erfahren,
bleibt immer mein.
Wird in all meinen Jahren
immer bei mir sein.

Ich kann die Hand abweisen,
die mich liebkost,
mich für den zerreißen,
der mich erbost.

Ich kann ein Ziel riskieren
aus eigner Schuld,
alles verlieren
aus Ungeduld.

Ich kann ein Weinen lachen,
bleib tränenleer
und mich lustig machen
im Tränenmeer.

Doch was ich verloren
in meiner Zeit
wird nie mehr geboren,
bleibt mir immer weit.

Sirius

Ja, lieber Sirius, was gut war, weiß man erst, wenn man es verloren hat.
Nachdenkliche Zeilen hast du hier gelassen.

Verstehend gelesen,
Jonny

Vielen Dank, lieber Jonny. Manchmal hat man halt seine melancholische Phase.

Sirius

Ich mag Melancholie...
Weil sie ja nicht unbedingt traurig ist - eher schön.
Texte mit Gefühlen, mit etwas Sehnsucht, mit tiefen Gedanken...
In Verse gebündelt oder in freier Lyrik geschrieben.
Gefällt mir einfach.

Nur nichts versäumen, mögen sich auch Fehler einschleichen. Diese Botschaft sendet sich mir aus deinen gekonnten Zeilen, Sirius.

Liebe Lottegrüße

Ich danke dir, liebe Lotte. Aber es sollte eigentlich mehr eine Selbstanklage sein.

Sirius

Scheint so, als ließe auch eine Selbstanklage noch Raum zur Interpretation.