verloren

ich wurde geboren
wann
muss man mich
nicht fragen

ich ging verloren
wann
vermag ich nicht
zu sagen

Das hat wieder die von dir gewohnte Tiefe, Lotte, und traurig ist es dazu.

Sirius

Gerade erst entdeckt und mich gefreut.

Ich danke dir, Sirius!

Liebe Lottegrüße

Super, Lotte. Ein Knaller. Und funktioniert nur in dieser Kargheit, fast schon Brutalität.

Wo hab ich das nur gelesen? Es gibt drei Dinge, die alle Menschen verbinden:
Jeder Mensch ist ein ehemaliges Kind, jeder Mensch will geliebt werden, jeder Mensch stirbt.

Weiter so, Lotte, und ähnlich und anders...

Jörn

Zitat von weegee

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Jeder Mensch ist ein ehemaliges Kind...

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Meine Theorie hierzu ist, dass wir sie alle in uns tragen, dreijährig..., zehnjährig..., vierzehnjährig... usf. so, wie der Baum seine Jahresringe trägt. Und alle wollen von Zeit zu Zeit gehört werden.

Wie mich deine zustimmenden Worte erfreuen, Jörn!

Liebe Lottegrüße

Und nicht nur das: Die ersten Jahresringe sind die unserer Vorfahren. Wir werden vor unserer Geburt geboren. Ich habe es immer geahnt, nun hat man sogar einen eigenen Wissenschaftszweig aus der Taufe gehoben: Epigenetik. Das Gute und das Schlechte. Ich für mein Teil trage also ein wenig noch die Lagerhaft meines Großvaters unter den Nazis in mir und bestimmt auch den ersten Kuß meines Vaters bei einem Tanztee in den 1950er Jahren. Irgendwie erschreckend, irgendwie versöhnlich. Und: Die Gegenwart ist für jeden Menschen meistens nicht so erquicklich, betrachtet man aber den dazugehörigen Zeitstrrahl, das Davor und das eventuelle Danach - wird vieles verständlicher, sinnvoller, leichter.

LG

Jörn

Zitat von weegee

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Und nicht nur das: Die ersten Jahresringe sind die unserer Vorfahren. Wir werden vor unserer Geburt geboren. Ich habe es immer geahnt,...

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Auch ich ahne, Jörn, bzw. ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere Vorfahren nicht nur äußerlich ihre Spuren bei uns hinterlassen haben. Wenn ich bspw. beim allabendlichen Küchengespräch mit Vattern, meinem Unmut über das aktuelle Geschehen Ausdruck verleihe, schaut er mich irritiert an, um dann festzustellen: "Wenn ich dich höre, höre ich meinen Vater."

Ich habe meinen Opa nie kennengelernt, er starb 1940 an Krebs ehe "sie ihn holen" konnten, wie meine Oma angesichts seiner politischen Aktivitäten immer befürchtete. Doch fühlte ich mich ihm schon nahe, als sie mir in meiner Kindheit von ihm erzählte.

Nicht nur deine Zeilen, liebe Lotte, sondern auch die Unterhaltung, die sie ausgelöst haben, ist sehr lesenswert.

Danke, dafür!

Leo

PS: Ich spüre eine sehr starke Bindung zu meiner Oma, obwohl ich sie nie kennengelernt habe und doch habe ich ihre Liebe in Empfang genommen.

So leben sie in uns fort, Leo. Und das ist irgendwie ein tröstliches Gefühl.

Lieben Dank an dich

sagt die Lotte