Kalter Krieg der Geschlechter
Verlust von Freiheit und freier Meinungsäußerung
Wie wir im ersten Wer ist hier eigentlich das typische Opfer?) und zweiten Teil (Vergewaltigung: Spiel mit den Zahlen) gesehen haben, spiegelt der Diskurs über Opfer und sexuelle Gewalt häufig nicht die Statistiken wider, einschließlich solcher Statistiken, in denen Frauen repräsentativ befragt wurden. Obwohl Männer deutlich häufiger Opfer schwerer Gewalttaten (mit Ausnahme der Sexualverbrechen) werden, werden ihre Erfahrungen oftmals überhaupt nicht erfasst.
Im vorerst dritten und letzten Teil dieser Serie geht es um die theoretischen Hintergründe der feministischen Diskussion und die Gefahr, dass vordergründiger Schutz von Frauen und Minderheiten schließlich zum Verlust von Freiheit und freier Meinungsäußerung führt. Schon heute zeichnen sich deutliche Tendenzen ab, das Opfer-sind-Frauen- und Täter-sind-Männer-Denken in ein Frauen-sind-Opfer- und Männer-sind-Täter-Denken umzudrehen.
Ein wesentlicher Grundpfeiler feministischer Diskurse ist die Berufung auf die allgemeine Aussagekraft subjektiver Erlebnisse (engl. "lived experience") unter Rückgriff auf Arbeiten des Phänomenologen Wilhelm Dilthey (1833-1911). Das wird von manchen heute so verstanden, dass die geäußerten Erfahrungen einer Sprecherin nicht hinterfragt werden dürfen.
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http://www.heise.de/tp/artikel/48/48267/1.html
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