In Syrien wurde mal wieder ein Krankenhaus bombardiert. Ein Krankenhaus, in dem Kinder zur Welt kommen.
Von Syrern, Amerikanern oder Russen. Vermutlich von Aliens, denn natürlich bekennt sich keiner und natürlich war es ein wiederholtes Versehen.
So sind sie, die Despoten und Kindermörder aller Länder: Wehe, du beleidigst sie satirisch, dann kreischen sie nach Rache und fordern deinen Kopf, bestreiten alles und schreien nach Rechtsstaatlichkeit.
Und ich frage mich: Gibt es eigentlich noch jemanden, der die Morde an Frauen und Kinder verachtet, der die Lust am Töten Unschuldiger nicht mit einem Schulterzucken abtut und morgen wieder jubelnd den Despoten zuwinkt, wenn es den eigenen Interessen dient?
Und wird eure Frau Merkel wieder vom Zettel ablesen, wie betroffen sie ist oder schweigen wir einfach darüber und sind froh, dass diese Blagen nicht auch noch zu uns guten Deutschen kommen?
Sirius
Reset the World!
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Ich halte mich aus solchen 'Betroffenheitsbeiträgen' heraus, auch wenn ich inhaltlich voll dagegen bin, sogar dann, wenn ich total einverstanden bin, - so wie in diesem Fall. Soll ich etwa schreiben: „Gemetzel unter der Zivilbevölkerung war immer schon eine in Kriegszeiten sehr beliebte Zerstreuung?“ Und: „Kriege gibt es, seitdem es Menschen gibt?“ Oder: „Ich bin nicht über alle Zusammenhänge ausreichend informiert, um über die Begriffe 'Kollateralschäden' und 'Friendly Fire' meine Abscheu zu mindern“. Oder: „Immerhin war es keine Absicht.“
Hinzu kommt bei mir ein ausgeprägtes Desinteresse an der Geopolitik, zusammengefasst unter: „Scheiße, Scheiße, Scheiße!“ und im Detail: „Ich will mich nicht mit Scheiße beschäftigen, sondern weiterhin im Schlamm des Unwissens nach den Nuggets der Ahnung suchen (oder es wenigstens behaupten, vielleicht sogar beschwören?). Vielleicht finde ich sogar einen Diamanten. Es lohnt sich einfach nicht, emotionale oder intellektuelle Energie an Dinge zu verschwenden, die man sowieso nicht ändern kann. Da kann versehentlich ein A.D. bei entstehen – gerade wir 'Künstler' sind emotional leicht indoktrinierbar. Wir brauchen unsere Naivität die Dinge so zu sehen, wie sie sind und sie zu bewerten und da greife ich lieber nach der Haltestange: 'Schön- und Wahrheit, möglichst fröhlich' als nach den Griffen für Blöde, die ich hier nicht vollständig auflisten kann: 'Kirchen, Partei, Karriere, 'Arbeit ist des Lebens Sinn', Rohkost, Buddhismus, Philosophie, Ehe, Konsum …'
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Dichter, Drogen, Grillwurst..
Danke für deine Meinung, Karl-Ludwig. Ich verstehe deine Ansicht. Man kann sich auch nicht jedes Leid zu eigen machen, ich meinte auch eher das öffentliche Desinteresse. So kann auch keiner von mir erwarten, dass es mich bestürzt, wenn jemand mit seinem Aktienpaket baden geht oder wenn mal wieder eine Jahrhundertflut über ein Deppendorf hereinbricht.
Und wenn eine Touristenmaschine mit begüterten Deutschen gegen einen Berg fliegt, gut, dann werden halt ein paar Wohnungen frei, aber es langweilt mich auch nicht schlimmer als jene, die ihr Mitgefühl immer versandfertig einzutüten wissen, wenn es sie selbst betrifft, bei anderen aber aus Zeitgründen leider nicht betroffen sein können.
Ich finde, das ist eine fröhliche Einstellung, und vor allem ist es viel billiger, als wenn ich die Dinge mit Naivität so sehe, wie sie wirklich sind, denn so viel Alkohol könnte ich mir gar nicht leisten.
Sirius
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