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RE: Neues von Klute

#1 von Karl Ludwig , 26.08.2017 13:32

(Klute sollte dem einen Leser bekannt sein. Für den anderen: Ein verkrachter Privatdedektiv. //tacheles.forumprofi.de/topic.php?topic=1090)

Ich sitze also an meinem Arbeitsplatz im 'Blöden Egon' und süffel Wodka Diva aus der Blackwood Distillerie, meine Lieblingssorte. 280,00 € die Flasche unter Freunden und Hussey, der Wirt ist einer. Er berechnet nur 410,00 die Pulle.

Gerade denke ich darüber nach, ob ich dem Begriff 'Freund' nicht einen neuen Bedeutungsinhalt verpassen sollte, als ein geschniegeltes Etwas mit Pomade im Haar und Konfirmationsanzug zum Eingang herein kommt, offensichtlich bemüht nicht die Wände zu streifen, ein typisches Betamännchen, mit jeder Menge still beflissenem Nichcharisma, um die 30 Jahre alt. Er ist mir sofort unsympathisch. Jetzt guckt er sich auch noch suchend um, blickt der Bedienung nicht auf das Heck und die Beulen, dabei sind die wirklich umsatzsteigernd bemerkenswert, sondern lächelt mich mit den Mundwinkeln an und schreitet verholen näher.

Man stelle sich einen Marabu im Pinguinlook vor, der nicht auffallen möchte und deswegen sofort die argwöhnische Aufmerksamkeit auf sich zieht.

"Der Herr Klute, wie ich annehmen darf?"

"Ach herjeh. Was treibt denn jemanden wie Sie in die übelst beleumundete Spelunke des Bahnhofviertels?"

"Gestatten? Mein Name ist Johann Buttler und ich bin der Privatsekretär eines sehr bedeutenden Mannes. Ich erlaube mir, Sie in seinem Namen zu grüssen und zu fragen: Sind Sie an einem äusserst lukrativen Angebot interessiert?"

(Sofort zieren. Das bringt mindestens 20 %)

"Hm. Im Moment habe ich noch Kredit beim Wirt, der Diva Wocka schmeckt, ein großer Knotzen sauguater Schimmelafghane harrt meiner Zuwendung, die Bedienung ist hübsch, die Musik erträglich. Nachher kommt mein Schachpart ... gegner. Warum sollte ich ein lukratives Angebot annehmen. Bin ich denn auf der Welt um ständig zu funktionieren. Mehr wäre zu viel und dann werden die Götter neidisch. Weisst'e was? Wir trinken jetzt einen zusammen von diesem überteuerten Wässerchen, vielleicht wirst Du mir dann sympathischer."

"Danke, der Herr, doch zu meinem Bedauern muss ich Ihr freundlich gemeintes Angebot abschlägig bescheiden. Ich bin im Dienst. Der Auftrag, den man mir geruhte anzuvertrauen, nun, er lautete, falls sich irgendwelche Probleme ergäben, soll ich freundlichst auf die wartende Flasche White Sun (750.000,00 €) hinweisen und auf zwei Millionen Erfolgshonorar."

"Drei Millionen!"

"Eine Million!"

Husseys Augen hüpfen wie Ping-pong-Bälle in ihren Höhlen zwischen uns hin und her und scheinen einen Ausgang zu suchen.

"Zwokomacht."

"Nullkommaneun."

So unterhalten wie uns eine Weile. Wir einigen uns auf 500.000,00. Ich musste hart bleiben. Einmal ging der Mann, auf den jede Schwiegermutter stolz wäre, bis auf 40.000,00 runter. Ha! Ich habe das Feilschen schließlich auf dem Basar gelernt.

"Gut, und nun erzählen Sie. Worum geht es? Wer so viel Geld zur Verfügung hat, kann sich doch alles kaufen und sollte nicht auf einen Kleinstadtschnüffler angewiesen sein."

"Wie Sie den Fall Klunkerdiek gelöst haben, hat die wohlwollende Aufmerksamkeit meines Auftraggebers auf sich gezogen. Ob der Herr nun bereit ist, mich zum wartenden Beförderungsmittel zu begleiten?"

Ich leere das Glas, zwinkere dem fassungslosen Hussey verschwörerisch zu und wundere mich kein bisschen, als das Beförderungsmittel wie ein RollsRolls aussieht und keine U-Bahn ist.

Fortsetzung folgt

Plot: Das Konsortium der Unsterblichen (Eine Gruppe von Superreichen, die alle legalen und kriminellen Möglichkeiten nutzen um uralt zu werden) vermeldet Todesfälle, die im Prinzip ja unmöglich sein sollten. Unerklärlich. Während eines Treffens stirbt schon wieder einer von diesen Sausäcken. Klute ermittelt, kombiniert sowohl kausal als auch holistisch, induktiv und deduktiv und so und findet eine verblüffende Erklärung: Gegen ein wenig Bares würde ich den Schluss schon per PN verraten.


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RE: Neues von Klute

#2 von Karl Ludwig , 26.08.2017 19:38

Der RollsRoll schwebt durch den Vorort und schwenkt dann in einen ordinären Waldweg ab. Nur meinen Profiaugen fallen die vielen betont harmlos wirkenden Pilzsucher auf, als wir uns einem Bungalow sanft wie ein Zephir nähern. Der Wagen fährt in eine Garage und ein Rollo mit aufgemaltem Scheunentor wird heruntergelassen.

"Toll!"

"Der geschäftsführende Direktor legt gesteigerten Wert auf Tarnung. Das Gebäude ist gut geschützt, aber die Herrschaften wollen hier auch keine neugierigen Gaffer."

"Ja, ich habe die Gorillas gesehen. Bestimmt genau so unauffällig wie ein RollsRoll, der hier ständig rumkurvt."

"Wenn der Herr mir bitte folgen würde. Da Sie den Auftrag angenommen haben, - eine Anzahlung wird gerade Ihrem Konto gutgeschrieben -, darf ich Ihnen schon mal die Grundzüge des Auftrages nahebringen. Hier im Fast Gelben Salon. Dort steht der zugesagte Wodka, gekühlt. Darf ich Ihnen etwas von diesem exquisiten ..."

"Sachma. Kannst Du auch normal sprechen?"

"Los, schlabber Dir Einen. Dieses Glas voll Dröhnstoff hat einen Wert von über 100.000,00 € und da, Eis. Hau wech, Junge."

Schlürf. Kau. Schluck. Schmatz.

"Brauchbare Haushaltsware. Ich nehme an, dieser Wodka ist deswegen so teuer, weil er der einzige Wodka ist, der so teuer ist."

"Wie der Herr meinen. Zu der Anfrage bezüglich eventueller Auffälligkeit darf ich den gnädigen Herren darüber informieren, dass wir hier mit Hologrammen operieren. Die Leute sehen nur einen alten Fiat. Das Konsortium hat einige ausserordentlich erstaunliche Erfindungen und Entdeckungen zum eigenen Vorteil zu nutzen gewusst."

"Hör endlich auf so verdreht zu reden. Hologramme?"

"Auch andere Dinge, die Dich echt Baff machen würden. Sind allerdings keine netten Zeitgenossen. Uralt, verschlagen und so reich, dass sie ganze Staaten aufkaufen könnten. Sie ziehen es aber vor, unerkannt zu bleiben und ihre ganze Energie in das Methusalem-Projekt zu stecken: Sie wollen so lange wie möglich leben, nennen sich 'Club der Unsterblichen' und haben jede Menge lebensverlängernde Methoden kombiniert, darunter Klone zum Auschlachten der Organe, Kidnapping von über 100'jährigen zwecks Genklau, Bluttausch, und was weiß ich noch alles. Einer von denen soll noch mit Einstein zur Schule gegangen sein. Auch das ist möglich. Sie hören unser Gespräch ab und sind vermutlich nur geschmeichelt, wenn ich sie als die größten Halunken der Weltgeschichte bezeichne."

"Ist das dann nicht gefährlich für Dich, so zu denken und reden?"

"Sie wissen aber auch, dass ich absolut loyal bin. Und außerdem ist es besser, Dir gleich am Anfang der Ermittlungen reinen Wein einzuschenken. Du sollst schließlich einen Fall lösen."

"Stimmt ja. Noch eine Frage, bevor es zur Sache geht. Wieso können diese unangenehmen Zeitgenossen sich Deiner Loyalität so sicher sein?"

"Betriebsgeheimnis. Nenn es einen Teufelspackt. Aber ich habe nur Vorteile davon, wenn diese Typen so lange wie möglich leben. Und genau darum geht es. Der Verein besteht aus 24 Männern. Aufnahmegebühr war 4 Milliarden. Mit diesem Geld unterstützen sie die Erforschung von Viruskrankheiten, Krebsleiden, allgemeine Dysfunktionen der Gerontonatur, Transplantationstechniken, ach, im Prinzip reißen sie sich jede lebensverlängernde Entdeckung, Entwicklung oder Erfindung unter den Nagel. Manche lassen sich alle 10 Jahre komplett runderneuern durch das Rohmaterial, welches die Klone liefern. Sie besitzen nicht nur alle relevanten Patente, nein, da sind auch schon ganze Forschungslabors incl. unkooperativem Personal in Flammen aufgegangen."

"Ha. Und wenn ich den Fall löse, werde ich zwecks präventiv auch umgebracht?"

"Auch das ist möglich. Allerdings, wenn Du den Fall nicht löst, wirst Du garantiert getötet."


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RE: Neues von Klute

#3 von Sirius , 26.08.2017 20:08

Das ist gut und spannend, Karl Ludwig. Es ist gut und klug, wenn die Teile nicht so lang sind, wie der erste, das fördert die Leseaufmerksamkeit.
Ich lese hier weiter.

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RE: Neues von Klute

#4 von Jonny , 27.08.2017 07:15

Und ich bin gespannt auf die nächsten Teile...
Das liest sich gut, Karle!

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RE: Neues von Klute

#5 von Karl Ludwig , 27.08.2017 09:04

Nun hatte ich aber genug von diesem ganzen Theater. Ich greife nach dem Karawattenknoten von diesem Schnösel, ziehe mir sein Gesicht auf zwei Zentimeter Nähe in Augenhöhe heran und spreche mit gefährlich sanfter Stimme: "Mein Lieber Scholli. So funktioniert das nicht bei mir. Sag Deinem Herrchen, ich bräuchte eine felsenfeste Garantie, in absehbarer Zeit wieder im 'Blöden Egon' der Bedienung auf das bezaubernde Popöchen gucken zu können. Außerdem benötige ich alle Informationen über den Fall. In diesem Zusammenhang würde ich auch gerne erst einmal über das Problem aufgeklärt werden, bevor man mir mit irgendwelchen Drohungen kommt. Und Betriebsgeheimnisse gibt es nicht während meinen Ermittlungen. Blättert mal in Euren Unterlagen. Ich bin seit 20 Jahren in diesem bescheuerten Geschäft und habe noch nie irgendwelche Erkenntnisse breitgetreten. Dein Club der Zombies möge wägen und rechten. Des Weiteren mache ich Euch Blödmänner darauf aufmerksam, dass ich einen Sender aktivierte. Alle Gespräche werden an einem, selbst mir unbekannten Ort gespeichert und zwar so, dass sie sofort veröffentlicht werden, falls ich mich nicht alle 5 Minuten melde, bzw. falls ich einige bestimmte Silben ausspreche wie z.B.: AutschHuchAua. Klar, bestimmt kann man mit genügend Geld und Skrupellosigkeit auch diese Sicherung rausdrehen, aber der Aufwand wäre enorm. Komisch. Ich kann mich gar nicht erinnern, warum und wann genau ich solch ein Sicherheitssystem installierte. Vermutlich weil mir nach dem Fall Klunkerdiek etwas abelig wurde. Wenn man es mit den Mächtigen dieser Welt zu tun bekommt, sollte man immer seinen Arsch bedeckt halten."

Ein Wandbild erwacht zum Leben: "Krch ... ohann, wir ... nd ... ein...standen. Un ... knarz ... ass ... ve ... luchte ... knäck ... Abhö ... nlage ... krrrrrrr ... repa ... ieren." Ein verborgener Lautsprecher gibt seine Einwilligung in meine Bedingungen kund und schaltete dann um auf Clydermann Fahrstuhlmusik.

"Welche Garantie bietet Ihr mir denn an?"

Clydermann verschwindet hinter der Bühne: "Ssssie ... knurz ... aben ... Geißel."

"Als ob das bei Euren Entscheidungen eine Rolle spielen würde."

Clydermann kehrt zurück. Für eine Zigarettenpause hatte es nicht gereicht und nun hämmert er wütend schier eine weichgespülte Version von 'Born to be wild' in die Tastatur - zum Einschlafen.

Johann hebt einen Zeigefinger: "Das spielt sehr wohl eine Rolle. Ich erkläre!"

Wir begeben uns zu einer Angeber-Sitzgruppe vor einem völlig überdimensionierten Kamin in dem man Saurier braten könnte. "Das Problem ist so einfach wie deutlich. Es ..."

" ... sterben Mitglieder vom Club der Unsterblichen unter seltsamen Umständen. Die anderen sind natürlich sehr beunruhigt."

"Du bist echt gut. Wie hast Du das erraten?"

"Nicht erraten. Geschlussfolgert! Was sonst könnte diese Kreaturen in so eine Aufregung versetzen, dass sie zu den verzweifeltesten Massnahmen greifen, wie sogar Klute anzuheuern."

"Du hast es getroffen. Gib mal die Flasche rüber."

"Trotz Arbeitszeit?"

"Ach leck mich doch!"

"Na Bitte. Ich wusste doch, dass Du auch normal reden kannst. Wie bist Du an diesen Job geraten?"

"Man hat mich berufen und es gab keine Alternative. Ich bin der einzige Überlebende von anfangs sorgfältig ausgesuchten zehn Studenten. Ich wurde auf subtomarer Ebene mit dem Club der Unsterblichen verschränkt. Das bedeutet ..."

"Das bedeutet, Du stirbst auch, wenn der Verein stirbt?"

"Zwei kleinere Herzanfälle suchten mich heim, als die ersten beiden Unsterblichen starben. Das Klabustern wird bei jedem Todesfall schlimmer und deswegen habe ich ein gesteigertes Interesse am Wohlergehen dieser Schlawiner."

"Aha. Kann man diese Verschränkung rückgängig machen?"

"Ich weiß es nicht. Die Herrschaften geruhten, mich nicht darüber in Kenntnis zu setzen."

"Fang nicht schon wieder damit an. Verdammt! Kein Mensch mit Rückgrad würde so sprechen. Was passierte den anderen Studenten?"

"Sie fielen den Umständen zum Opfer."


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RE: Neues von Klute

#6 von Karl Ludwig , 27.08.2017 11:14

"Wo befinden sich nun deine Monster?"

"Sie haben sich versteckt."

"Ich will sie sehen."

"Kein Problem. Allerdings sind sie kein schöner Anblick. Hinter dem zusammklappbaren Kamin befindet sich ein Aufzug, der zu dem gegenwärtigen Dominizil führt. Alle 24 Beisitzer warten dringend auf Klärung."

"Später. Vielleicht ist das auch gar nicht nötig. Moment mal. Du sagtest 24? Vorhin starben doch noch welche."

"Die freigewordenen Plätze wurden durch die Söhne der Betreffenden besetzt."

"Cui bono? Ich meine, wer profitierte von dem Tod der beiden Unsterblichen?"

"Nein, nein! Die Söhne befanden sich weit, weit weg, als ihre Väter völlig verblüfft abtraten."

"Na, das Ganze hört sich doch ziemlich einfach an. Wo waren denn die Kinder der anderen?"

"Oh, hier und da. Einige helfen aus. Die Wächter zum Beispiel sind Familienangehörige."

"Quis custodiet ipsos custodes?"

"Bitte? Wenn Du nicht aufhörst Asterix zu zitieren, werde ich wieder zum Schraubredner. Was bedeutet das?"

"Wer bewacht die Wächter und ist außerdem von Juvenal."

"Und nun?"

"Nun trinken wir gemeinsam die Flasche leer, schnorcheln uns Einen und denken nach."

"Jetzt schon?"

"Pass auf. Ich brauche die Obduktionsberichte, die Einsatzpläne der Wachen und eine Liste der potentiellen Nachrücker, nebst deren Aufenthaltsort zum Zeitpunkt der letalen Vorfälle."

Nachdem irgend ein Drucker seinen Job erledigt hatte, liegt mir ein kleiner Stapel Informationen vor.

"Wonach suchst Du?"

"Irgendwo in diesem Haufen liegt die Antwort."

"Bist du sicher?"

"Kannst'e Gift drauf nehmen. Hast'e welches? Ich habe fast zu wenig Brösel auf Tasche für diesen Fall." Ich blättere wie beiläufig in den Papieren, ziehe einen Zettel hervor und lese. "Hmmmm. Die Obduktionsberichte sagen aus, dass kein Gift im Spiel war. Aber Lungenembolie? Unter einem Sauerstoffzelt? Roter Blutkörperchenkollaps?"

"Ich kenne die Unterlagen."

"Aber Du hast nicht die richtigen Schlüsse gezogen. Du denkst in logischen Zusammenhängen, doch damit kommt man nicht immer zum Ziel. Hier zupft auch gerade etwas Komisches an meiner Wahrnehmung und verlangt nach Hinterfragung."

"Ja?"

"Warum ist der Sohn von diesem einen Großhampelmann Astrophysiker geworden, anstatt Wirtschaftswissenschaften und Bescheißen zu studieren?"

"Warum denn nicht?"

"Die anderen haben fast alle eine Bankerlehre gemacht, was Passendes studiert und ..., bitte was ... sind beflissen? Wer glaubt denn so einen Schwachmatenscheiß?"

"Was hat Astrophysik mit Lungenversagen zu tun?"

"Oh. Jede Menge."

"Da staun' ich aber."

"Nun. Der Fall ist gelöst. Und jetzt gilt es für mich, aus dieser ganzen Angelegenheit wieder völlig unbeschadet herauszukommen."

"Krch ... Wir ... örhen ... knurps-knack."

"Erstens ist es unabdingbar, die Verschränkungen allesamt wieder aufzuheben um weitere Opfer zu vermeiden. Zweitens verlange ich eine Garantie, daß man uns in Ruhe lässt, wenn ich mit diesem Major Domus gemeinsam von hier verschwinde. Im Gegenzug stimme ich einer Gedächtnislöschung bei uns beiden zu. Inzwischen solltet Ihr so ein Mittel doch im Besenschrank stehen haben."

"Knirk ... ei ... standen ... knurps."

Johann fasst sich an den Kopf schüttelt sich und meint: "Als ob einem das Hirn aus den Ohren gezogen würde. Oh, Guten Tag Johannes. Prima dass Du entschränkt wurdest, andernfalls hätten wir uns bestimmt nicht kennen gelernt."

"Knitter-knatter ... Die Lösung! ... gniffel ... zirch."

"Es gab da mal einen kleinen Artikel über transportable schwarze Löcher. Als ich diesen noch einmal nachlesen wollte, stand an dessen Stelle ein Bericht über Bananepizza mit Sardellen und deren Bedeutung für Gorillas."

"Prscht ... 'a und ... wrrrd?"

"Revolution! Ein Verein zur Bekämpfung des Vereins der Unsterblichen. Jeder Nutznießer hat eine Alibi, da seine Vereinskollegen die Arbeit übernehmen. Das kleine nette schwarze Loch sorgt für einen kleinen Bereich Vakuum, nur in Kopfhöhe der Opfer."

Johann schreit auf: "Um Gottes Willen. Gerade ist der Astrophysiker bei den Unsterblichen und will ihnen eine neue Erfindung zeigen, welche die Unsterblichkeit verdoppelt."

Auch solche Geschichten wie diese müssen gewisse Traditionen wahren. Genau in diesem Moment erbebt die Erde. Nun ja, die kalte Kernfusion im Labor war ja seinerzeit ein Flopp, aber an der Ausarbeitung der Unfallverhütungsvorschriften im Umgang mit den kleinen schwarzen Löchern, die man sich wie Handwärmer in die Hosentasche stecken kann, muss noch ein bisschen gearbeitet werden. Sie neigen zu spontaner Selbstvernichtung, weil sie mit Antimaterie funktionieren. Bumm!

Diese ganze Geschichte nahm mich so dolle aber auch mit, echt, mir fiel doch glatt keine Pointe mehr zum Abschluss ein. Vielleicht weil wir gemeinsam den ganzen gebunkerten Vorrat an White Sun (Noch 23 Flaschen) zum Blöden Egon schafften und eine Sause anzettelten, fragt nicht nach Sonnenschein.


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RE: Neues von Klute

#7 von Karl Ludwig , 27.08.2017 13:44

So. Ich erlaube mir, mit Ihrer gnädigen und wohlwollenden Erlaubnis, das erweiterte Exposé einem geneigten Publikum vorzulegen und verleihe meiner Hoffnung Ausdruck ... verdammt. Johannes hat mich angesteckt.

Dieses Märchen könnte ich ohne Probleme auf 200 Seiten strecken, indem ich solche Sätze konstruiere wie: Die Erkenntnis fiel wie eine Kristallschüssel voll rote Grütze auf mich herab, oder: Als die Wächter kamen um zu eruieren, was zum Teufel da gerade explodierte, waren sie nicht schnell genug und wurden mit in den intergalaktischen Sog ... ganz großes Mutterschwarzloch sucht ihr Baby ... ein angesehener Experte beweist ... Einstein dreht im Grabe durch und zieht sich einen Stringtanga an ...

Ich unterlasse es nur deswegen, weil ich kein Geld dafür bekomme und längere Texte, und bestünden sie auch nur unbeholfenem Splatterkalauerkeskisartigen, hier von den Wenigsten goutiert werden. Ich verstehe das gut. Ein Bildschirm ist schließlich immer noch nicht das Selbe wie ein Buch.

Mir hat das Schreiben jedenfalls einen Heidenspass gemacht, mit der einzigen Einschränkung, dass mir selbst zum ordentlichen Heiden der Glaube fehlt.


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RE: Neues von Klute

#8 von Jonny , 27.08.2017 16:41

Auf so eine Idee muss man erstmal kommen... Mir hat das Lesen Spaß gemacht, Karle.
Und zwar in voller Länge!
Kannst du gern mal wiederholen.

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RE: Neues von Klute

#9 von Sirius , 28.08.2017 20:59

Du hast Recht, Karl Ludwig, ein Bildschirm ist noch lange kein Buch und lange Texte, egal, wie toll sie sind, laufen nicht. Ich weiß auch nicht warum.
Ich bekomme auch kein Geld und schreibe meistens für zwei, drei User. Die meisten wollen nur schnell was reinstellen und nicht kommentieren. So ist es halt.
Aber ich schreibe in erster Linie für mich und vermeide auch lange Texte.
Wenn auch nicht kommentiert, so wirst du doch gelesen. Das merkt man erst mit der Zeit. Auch viele Gäste lesen ja deine Geschichten.
Und ich danke dir für deine Mühe und dass du deine tolle Schreibe bei Tacheles lässt!

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