das kreisen des
keilschwanzadlers über
verlassenen hütten

ein minenarbeiter kehrt
schwarzen staub unter
das gewölk

zwischen den lungenflügeln
das flüstern einer
shakuhachi flöte

Oh! Schön verdichtet. Ich nehme an, eine real beobachtete Szenerie?

Ganz verzückt lässt mich der zweite Vers zurück. Wie man - nein DU! - mit so wenigen Silben eine solche unbedingte Düsternis und Hoffnungslosigkeit zaubern kann...

Was ist eine "shakuhachi flöte"? Ich könnte das auch googlen, aber ich frage lieber dich. Ist das von Bedeutung für das Gedicht, dass es genau diese Flöte ist? Bitte um Aufklärung!

LG Jörn

Lieber Jörn,

Das ist eine Längsflöte aus Bambus, die seit dem 17. Jahrhundert in China in Zen- Klöstern als Meditationsinstrument eingesetzt wird. Wenn du sie hörst, kennst du sie... tiefe lange aushauchende Töne.

Ich freue mich gerade wie ein Kind, dass du den Kern des Textes mir rückgemeldet hast. Ich wollte die Einsamkeit als Emotion verdichten und die Anregung war, erst sich die Einsamkeit als Mensch oder Tier vorzustellen, darüber einen Fließtext zu schreiben, sich dann eine Form zu überlegen und dann loszuschreiben.

Dabei fiel mir die Abgeschiedenheit Tasmaniens ein, das beschreibt der Text letztendlich...

Many thanks und best regards

Änne

Tasmanien? Da hab ich schon wieder falsch gelegen. Einsamkeit? Ich las ganz etwas anderes.
Ich glaube, ich sollte das Kommentieren lieber aufgeben, ich bin lyrisch senil.
Ich las einen dieser versklavten Minenarbeiter heraus, die ihre Gesundheit an die so angebeteten Konzerne verkaufen müssen, und die aus ihren kaputten und schwarzen Lungen die letzte Hoffung in eine Shakuhachi -Flöte hauchen..
Seufz.

Sirius

Ach Sirius,

Das steckt doch auch im Text ... und in Tasmanien gabs mal eine Bergbaustadt, die hier eher unbekannt ist.

Also : nüscht mit lyrischer Senilität, ich fürchte, du bist zum Kommentieren weiter verdammt...

Alles Liebe vom

Frollein