Nie wieder
ein Gedicht schreiben,
nein, das könnte ich nicht. Aber:
nicht die ganzen Sätze, die Langzeilen,
scheuen, in denen das Herz schlägt
wie die Jahre auf die Zeit.

Sätze, in denen das Leben
ins Jetzt greift, Nähe und Ferne
erhellen, in denen Geduldigere als ich
sagen: Du. Und mich freundlich
zum Schreiben antreiben.

Krähenschwärme
über der Stadt, ein grauer Tag,
die Kühle der Nacht in den Mauern,
und hinter verhüllten Fenstern Schweigen,
erstickt an der Stille.

Hier oben,
dem All näher nunmehr, sehe ich
in die Seelen der weißen Häuser,
und ein Freund brennt glühende Sätze
in meine Haut.

5.11.17