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RE: Wie wir leben wollen. Wollen wir?

#1 von scrabblix , 22.01.2018 22:46

Als ich Kind war, ging ich noch mit der Milchkanne in den Milchladen, sah zu, wie die schäumende Milch aus der Pumpe strömte und hörte den Nachbarn beim Schwätzchen zu. Ich weiß, die Zeiten sind vorbei... Aber nicht nur ich, auch der "Straßenschreiber" Ralph Hammerthaler, weiß einen Menschen hinter der Ladentheke noch zu schätzen:

"1,4 Kilometer misst Oberhausens Einkaufsmeile Marktstraße, acht Millionen Menschen besuchen sie jährlich. Einer von ihnen, der Berliner Autor Ralph Hammerthaler, macht der Marktstraße nun ein ganz besonderes Geschenk – ein eigenes Buch. Noch dazu eines mit großen Gefühlen: „Ich habe mich in die Marktstraße verliebt“, gesteht Hammerthaler im Vorwort. „Mir ist klar, dass ich nicht die Schönste erwischt habe, aber sie ist warmherzig, humorvoll und leidenschaftlich.“
Die Marktstraße: das ist Axel Schmiemann, Uhrmacher aus Leidenschaft. Oder Felicitas Höltge, die sich selbst „die Miedertante“ nennt. Cihan Öztürk, dessen Döner-Imbiss auch die Seniorinnen aus dem Altersheim zu seinen Stammkunden zählt. Emile Moawad, der einst ein Kreuzfahrtschiff auf dem Nil leitete und jetzt das Weinlokal „Le Baron“. Antonio Contini, der seit 32 Jahre Schuhe repariert, aber auch kaputte Uhrbänder, Schirme – oder einmal sogar einen Rasierer. Oder Dako Prommes, die aus Nigeria nach Deutschland kam und in ihrem Laden afrikanische Lebensmittel verkauft: „Als Kunden habe ich Afrikaner, Türken, Deutsche, eigentlich alle, nur zuwenige davon"..."

https://www.waz.de/kultur/ein-neues-buch...d213165909.html
(Über google aufgerufen, lässt sich die komplette Seite lesen)

Amazon hingegen, hat es nicht so mit Menschen:

"Mit „Amazon Go“ will Amazon den Supermarkt neu erfinden: Keine Kassen, keine Schlangen, man nimmt die Ware und geht einfach raus.

"Der Supermarkt der Zukunft, der nervigen Wartezeiten durch lange Schlangen an den Kassen ein Ende bereitet, fängt klein an. Auf knapp 170 Quadratmetern können Otto Normalverbraucher seit Montag im Erdgeschoss des Amazon-Hauptquartiers „Day One“ in Seattle im US-Bundesstaat Washington tägliche Besorgungen im Stile eines Ladendiebs tätigen, aber legal: Reingehen. Waren aussuchen. Einpacken. Rausgehen. Fertig.
Niemand muss anstehen. Dutzende Kameras registrieren haargenau, welche Produkte zu welchen Preisen sich der Kunde aus den mit Sensoren und speziellen RFID-Chips ausgestatteten Regalen genommen hat. Die End-Summe wird automatisch über das individuelle Amazon-Konto abgebucht...""

https://www.waz.de/wirtschaft/mit-gesich...d213191079.html

Bin ich altmodisch, wenn es mich angesichts dieser Zukunftsaussichten graust?


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
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RE: Wie wir leben wollen. Wollen wir?

#2 von Sirius , 22.01.2018 23:36

Bestimmt bist du altmodich, Lotte. Die Lemminge und Überwachungsidioten werden begeistert sein. Irgendwann nimmt ihnen einer das Leben leben ab und sie merken es nicht einmal.

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RE: Wie wir leben wollen. Wollen wir?

#3 von Jonny , 23.01.2018 21:08

Die Supermärkte sind ja schon steril genug.
Wenn an der Kasse deine Ware in Lichtgeschwindigkeit durchgezogen und beinahe in den Einkaufswagen katapultiert wird.
Ich kenne auch noch die "Tante Emma"Läden"
Und das Lächeln mit ein paar netten Worten an der Kasse.
Aber dieser Supermarkt der Zukunft ist ein weiteres Produkt einer Zeit, die nicht mehr aufzuhalten ist, Lotte.

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RE: Wie wir leben wollen. Wollen wir?

#4 von scrabblix , 23.01.2018 21:16

Ist es nicht so, dass es nur dann nicht aufzuhalten ist, solange es Menschen gibt, die diesen Schwachsinn bejubeln und völlig hirnentkernt alles mitmachen?


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RE: Wie wir leben wollen. Wollen wir?

#5 von Jonny , 23.01.2018 21:35

Es passt in diese schnellebige Zeit.
Wo jeder nur noch flink von Punkt A nach B will.
Und ein Einkauf in so einem Supermarkt geht schneller.
Rein, einpacken, raus.
Während Karle noch an der falschen Kasse hinter einer 150 Kilo Frau steht und grübelt...

 
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RE: Wie wir leben wollen. Wollen wir?

#6 von scrabblix , 23.01.2018 22:04

Das ist ja die Krux, Jonny. Wer sollte noch schnell von A nach B kommen wollen, wenn da für viele, Dank Digitalisierung, kein B mehr ist?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...-a-1189171.html


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