Die Natur ist sehr anpassungsfähig. Irgendwie schlägt sie sich ja doch immer durch, egal welch widrige Umstände auch herrschen mögen. Schon jetzt, vor der Apokalypse, besetzen Wildtiere unsere Häuser (über mir wohnt eine Marderfamilie) und sichern sich die besten Plätze. Wildschweinrotten in den Wohngebieten und Müllcontainer durchwühlende Waschbären verwundern kaum noch. Höchstens irritieren diese U-Bahn nutzende Tauben in London ein wenig. Am Fenster bettelnde Füchse sind putzig, denn an die auf den Verkehrsinseln siedelnden Hasen kommen sie nicht mehr ran, ebenso wenig an die auf Balkonen nistenden Stockenten. Biber fällen in Obstgärten die Bäume und Singvögel legen einige Phon zu, um den Verkehrslärm zu übertönen. Raben kreisen um die Hochhäuser – die Wölfe kommen.

Und das sind nur die, welche in der Zeitung stehen.

Deswegen verstehe ich diese ganze Aufregung um den zu erwartenden Weltuntergang überhaupt nicht. Dann werden halt Hirsche in meiner Wohnung leben. Meinetwegen auch Elche. Ich habe da keine Vorurteile.

Dem Planeten, dem Leben selber können wir Menschen nicht viel antun. Die Natur hat in ihrer Vergangenheit schon das Tausendfache an Arten ausgerottet, da kommen die schlappen 150 am Tag, die angebl. auf das Konto der Menschen gehen, lange nicht ran.

Aber lasset Euch ob dieser frohen Botschaft nicht am Lachen hindern.

Lieber klsa,

die Wölfe kommen in großen Rudeln über den Harz hinweg nach Lübeck, um dort in den Gärten vom angebauten Marzipan zu naschen.
Und von Süden huschen rechte Wanderratten nach Berlin. Alle, die nicht grad am Grill zu tun haben, sind unterwegs und für den Weltuntergang hat mein Wildhüter nur noch einen Termin frei.
Ich fürchte, außer von den Zeugen Jehovas wird die Apokalypse nur von VW und von Merkel erwartet. Und vielleicht von REWE, die in Braunlage Heringe aus der Region verkaufen.
So sind wir alle heilfroh, dass das nur eine Geschichte war, die mich aber sehr amüsiert hat.

Sirius