Nur fort aus Europa!
Hans Joachim Schädlich wirft in seinem Roman „Felix und Felka“ Schlaglichter auf das vor den Nationalsozialisten geflohene Künstlerpaar Nussbaum.
Dem Schriftsteller Hans Joachim Schädlich wird nicht entgangen sein, dass er nur wenige Monate nach Marianne Nussbaum auf die Welt kam, die mit neun Jahren 1944 in Auschwitz ermordet wurde. Ebenso – am selben Ort, im selben Jahr – wie ihre Eltern Justus Nussbaum (Jahrgang 1901) und Herta Bein-Nussbaum (Jahrgang 1910), ebenso wie ihr Onkel Felix Nussbaum (Jahrgang 1904) und seine Frau Felka Platek-Nussbaum (Jahrgang 1899), ebenso wie ihre Großeltern Philipp Nussbaum (Jahrgang 1872) und Rahel van Dyk-Nussbaum (Jahrgang 1873).
Schädlichs neues schmales Buch bietet Stichworte dazu, jeder Satz ein Treffer, das Ganze eine Kondensation aus Wissen und Imagination, straff und hager. Das ist ein Verfahren, auf das sich der Autor schon in seinen letzten Bänden „Sire, ich eile!“ und „Ein Narrenleben“ verlassen konnte. Diesmal ergibt sich daraus aber kein Kontrast – zu einer verschlungenen Hofsprache oder zu barocker Üppigkeit –, sondern eine gespenstische Folgerichtigkeit.
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http://www.fr.de/kultur/literatur/felix-...uropa-a-1435047
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