Elegie
Maulbeern liehen, reif und südgeboren,
deinem Atem Duft,
und dein Haar, darin ich mich verloren,
sprühte Wiesenduft.
Wie Opale glommen deine grauen
Augen in der Nacht,
deinen Lippen waren anzuschauen
wie der Rose Pracht.
Aus dem Buche meines Lebens, Dame,
riss ich Blatt für Blatt,
und zu Asche wurd, wo je der Name
dein gestanden hat.
Aber wer kennt seines Herzens Wildnis?
Ewig mir gesellt,
trage ich dein blechgerahmtes Bildnis
durch die Welt.
Und vergesse, ach, so weit ich wandre,
nimmer dein Gesicht.
Keine ande sei es. Keine andre.
Und auch du bists nicht.
Frantisek Gellner
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