Was die Kriminalstatistik misst - und was nicht
Innenminister Horst Seehofer stellt am Vormittag die neue Kriminalstatistik vor: Ein beliebtes politisches Instrument, mit dem sich scheinbar jede Weltsicht belegen, jede Forderung begründen lässt. Welche Aufschlüsse liefern die Zahlen wirklich?
Jedes Jahr im Frühling ist es Zeit für gute Nachrichten. Da treten zuerst die Innenminister der Länder und schließlich der Vertreter des Bundes nacheinander vor die Presse und verkünden in großer Einigkeit die frohe Botschaft. Das Land sei sicherer geworden, heißt es dann, die Zahl der Straftaten gesunken, die Polizei mache einen tollen Job. Und als quasi wissenschaftlicher Beleg für den ministeriellen Grundoptimismus muss stets die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) herhalten. Dabei wissen alle Beteiligten, dass dieses Zahlenwerk dafür kaum taugt - was aber niemanden stört: Eigenlob geht vor.
Das Praktische an der PKS ist ihre Komplexität. Sie erlaubt den Fachleuten in den Ministerien, zuversichtlich stimmende Entwicklungen zu entdecken und zu verbreiten. So wird in schöner Regelmäßigkeit aus weniger registrierten Straftaten abgeleitet, die Sicherheitslage habe sich verbessert. Dabei lässt sich diese Schlussfolgerung auf Grundlage der PKS überhaupt nicht ziehen. Und auch die gegenteilige Aussage, dass alles immer schlimmer werde, findet in der PKS keine solide Basis.
Was also kann die Polizeiliche Kriminalstatistik leisten? Und was nicht? Drei Fakten zur PKS - und warum man sie trotzdem lesen sollte.
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http://www.spiegel.de/panorama/justiz/pk...-a-1206571.html
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