„Denk' ab und zu mal an mich“
Keine Beziehung ist so vielschichtig wie die zwischen Müttern und Kindern. Carole Fives spürt diesen Ebenen in „Eine Frau am Telefon“ geschickt nach.
Charlène ist 62, zuerst geschieden, später verwitwet, raucht wie ein Schlot, nimmt sich kein Blatt vor den Mund – schon gar kein politisch korrektes –, stemmt sich entschlossen gegen das Alter, verhätschelt ihren Hund und treibt sich auf Singlebörsen herum. Vor allem aber telefoniert Charlène mit ihrer Tochter, mehrmals täglich, klammert sich an die imaginäre Telefonschnur als Rettungsleine, um nicht vollends abzudriften ins weite Meer der Einsamkeit und Nutzlosigkeit.
Klingt deprimierend? Keineswegs. Oder zumindest nicht nur. Die französische Autorin Carole Fives hat aus diesen Zutaten einen Roman gemacht, der auf nur 128 Seiten alle Facetten einer Mutter-Kind-Beziehung widerspiegelt: irritierend, berührend, ärgerlich, ungerecht, witzig, warmherzig, launisch, kraftspendend und vieles mehr. Die Schauspielerin Iris Berben, die die deutsche Hörbuchversion eingelesen hat, war von dem Buch so begeistert, dass sie gemeinsam mit ihrem Sohn, dem Regisseur Oliver Berben, die Filmrechte kaufte.
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