Abendlied. (Am Fuße der Granitz gedichtet.)
Die Vöglein träumen wieder,
Die Nacht erfüllt das Tal;
Ein Engel schwebt hernieder
Im stillen Mondesstrahl.
Er sammelt still die Tränen
Als Tau, wohin er eilt.
Ein Lied voll Himmelssehnen
Ertönet, wo er weilt.
Ach, konntest du's verstehen,
Du armes Menschenherz!
Wie würde dir vergehen
Dein Leid, dein Erdenschmerz!
Du wünschst dir Himmelsschwingen,
Dich hält der Erde Band.
Die Ahnung nur kann dringen
Ins unbekannte Land.
Nach oben, o nach oben
Da zieht's dich mächtig hin.
Doch findet Fried' da droben
Der unruhvolle Sinn?
Ludwig Kübler
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