Ein starkes, festes Seil um seiner Hüfte,
so stieg er in das Abenteuer Leben ab.
Bezwang den ersten Berg, sprang über Klüfte -
das Seil blieb unbeachtet - nutzte sich langsam ab.
Doch immer ging es weiter, immer weiter,
ein junger Mensch, der schaut noch nicht zurück.
Die Sonne schien, sein Himmel war stets heiter,
doch aus dem starken, festen Seil wurde ein Strick.
So viele Plätze luden ein zu bleiben,
doch er war keiner, der sich gerne niederlässt.
Am Himmel sah er erste Wolken treiben..
Der Strick um seine Hüften hielt noch immer fest.
Die ersten Blicke hinter die Fassaden -
die ersten Regentropfen fielen ins Gesicht,
aus seinem Strick wurde ein dünner Faden -
und immer seltener wärmte ihn Sonnenlicht.
Kalt ist es. Kalt. Nie hat er so gefroren.
Jetzt schaut er schaudernd auf, verschleiert ist sein Blick:
Den dünnen Faden - er hat ihn verloren.
Er kann nicht weiter. Und auch nicht mehr zurück...
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Mal ein sehr nachdenklich machendes Gedicht, Jonny, bei dem man sich das Ende, das wohl eher nicht so gut ist, selber ausdenken kann.
Die Metapher mit dem Bergsteiger lässt sich natürlich gut auf das normale Leben übertragen, auf die berufliche Laufbahn, die finanziellen Ansprüche – und auch auf die Liebe.
Und manch einer entdeckt seine eigene Geschichte darin.
Außergewöhnlich, aber sehr gut, Jonny!
Sirius
Reset the World!
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Jonny, Hut ab! Das ist sprachlich sehr sicher, ausgefeilt und vor allem: geduldig.
Nun ja, das Leben feilt an einem. Vielleicht: Er lässt sich einfach fallen, weil er so klug war und einen Paraglide-Schirm eingepackt hat. Weil, trotz allem gibt es auch immer wieder: AUFWIND.
LG
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Sirius, du hast wieder zwischen meinen Zeilen gelesen.
Und einen wunderbaren Kommentar dazu geschrieben...
Danke!
Auch dir, weegee, danke ich für deine schönen Gedanken.
Ein ganz toller Einfall mit dem Paragliding.
Und ja - es lebt alles im Aufwind. Irgendwie.
Nur werden die warmen Winde immer seltener...
Einen schönen Abend euch allen
Jonny
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