Steven Amsterdam: Einfach gehen
Steven Amsterdams Buch ist das beste Beispiel für „Schreib über das, was du kennst“. Der Autor, geboren 1966 in New York, ist Palliativpfleger in Melbourne und sein Buch handelt von dem Tod auf Verlangen. Der Roman ist vielschichtig, hintergründig, entlarvend, mitunter zynisch, auf jeden Fall ambivalent. Wie könnte es auch anders sein bei dem Thema Selbsttötung? Wie der Protagonist selbst ist man als Leser dauernd am Ende seines Lateins.
Amsterdam spielt in „Einfach gehen“ alle Variationen des „assistierten Suizids“ durch. Du bist todkrank und hast nur noch ein paar Tage. Du bist todkrank und hast nur noch ein paar Wochen. Du bist todkrank und hast nur noch ein Jahr. Du bist gar nicht krank, aber dein Partner ist gestorben und du willst ihm folgen. In deinem Leben hat sich ein Kreis geschlossen, es geht dir wunderbar, du bist glücklich, besser kanns nicht werden, und es macht keinen Sinn für dich, noch eine Runde zu drehen, in der zudem ja jederzeit was schief gehen könnte. Man ist ja froh, wenn man in seinem Eckchen sitzt und seine Ruhe hat.
Dein Tod soll aber bitte schmerzlos sein. Du willst dir weder den Kopf wegschießen noch für die Nachwelt eine Sauerei anrichten. Das Wundermittel für den Übergang ins Paradies („Endlich Frieden“) heißt Nembutal: Man schläft einfach ein.
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