Saras Stunde
Eine junge Frau rebelliert gegen das saudi-arabische Patriarchat
Verbote und Zwangsheirat: Der Iraker Najem Wali erzählt in seinem Roman "Saras Stunde" vom Widerstand einer Frau gegen die Schikanen in ihrer Heimat.
Mit einem Paukenschlag hat Mohammed bin Salman Saudi-Arabien im Frühjahr auf die Agenda der internationalen Politik gehoben: Sein Land, erklärte der 32-jährige Kronprinz und stellvertretende Premierminister, erkenne nicht nur das Existenzrecht Israels an, es wolle sich überhaupt umfassend modernisieren. Dazu gehört neuerdings auch die Aufhebung des Autofahrverbots für Frauen.
Ob damit eine Revision der Staatsdoktrin in Gang gesetzt wird? Der 1956 im südirakischen Basra geborene und seit 1980 in Berlin lebende Schriftsteller Najem Wali zeigt sich skeptisch: Neun Monate, erklärte er in einem Interview aus Anlass seines jüngsten Romans, dauere es, bis eine Frau den Führerschein erhalte, und dann befinde eine Kommission darüber, ob er gültig sei. Im Unterschied zu Walis früheren Büchern (zuletzt „Bagdad Marlboro“) spielt „Saras Stunde“ nicht in seiner Heimat, sondern in der Ostprovinz Saudi-Arabiens. 2010 hatte Wali das das wahabistisch-sunnitische Königreich auf Einladung der deutschen Botschaft bereist und dort Geschichten gesammelt. Eine, so ist dem Nachwort des als „Harun Wali“ verkleideten Autors zu entnehmen, lag lange in einem Moleskine-Heft auf seinem Schreibtisch, bis er sich entschloss, den darin festgehaltenen Bericht einer jungen Frau zu fiktionalisieren.
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https://www.tagesspiegel.de/kultur/roman...t/22852242.html
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