Was heißt hier „klassisch“?
Servius Tullius, der sagenhafte sechste König des Römischen Reiches, teilte das römische Volk in fünf Klassen ein.
Ein Bürger der höchsten Klasse wurde „classicus“ genannt, alle anderen waren „infra classem“, also unter der Klasse. Demzufolge wurden Autoren der ersten Klasse „classici auctores“ genannt.
Der Begriff wird heute für alle Werke erster Güte und von bleibenden Wert verwendet.
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Jeder zweite tut es mindestens ein Mal pro Woche: Das Vielleser-Ranking weltweit
Im Sommer 2016 hat die GfK mehr als 22.000 Internetnutzer (ab 15 Jahre) in 17 Ländern gefragt, wie häufig sie Bücher lesen. Dabei wurden in Deutschland 1.502 Personen online befragt.
Dabei gab es fünf Antwortmöglichkeiten. Wenn man die Prozentanteile der Antworten "Jeden Tag, oder fast jeden Tag" sowie "Mindestens einmal pro Woche" zusammenfasst, ergibt sich folgendes Ranking:
1. China: 70 Prozent
2. Rußland: 59 Prozent
3. Spanien: 57 Prozent
4. Großbritannien: 56 Prozent
5. Italien: 56 Prozent
6. USA: 55 Prozent
7. Argentinien: 53 Prozent
8. Brasilien: 53 Prozent
9. Mexiko: 52 Prozent
10. Kanada: 51 Prozent
11. Deutschland: 50 Prozent
12. Frankreich: 48 Prozent
13. Japan: 44 Prozent
14. Australien: 42 Prozent
15. Niederlande: 42 Prozent
16. Belgien: 37 Prozent
17. Südkorea: 37 Prozent
Der Durchschnittswert für alle 17 Länder liegt bei 59 Prozent.
https://www.boersenblatt.net/artikel-gfk...ch.1303789.html
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Die Geschichte des Buches
Die ersten Bücher wurden auf Lehmtafeln geschrieben.
Mit der Entwicklung von Papyrus (den getrockneten und gespaltenen Halmen der Papyruspflanze) wurden sie durch Schriftrollen ersetzt. Beide waren aber nicht für die Art Buch geeignet, die sie ablösen sollten: den Codex – zusammengebundene Blätter.
Lehm war zu unhandlich, Papyrus zu brüchig. Die Lösung: Pergament ( gegerbte feien Tierhaut), das sich in jede erdenkliche Form schneiden ließ. Pergament ist nach der griechischen Stadt Pergamon benannt, in der es angeblich erfunden wurde.
Der Pergament-Codex wurde rasch zur verbreitesten Form des Buches. Bis ins Jahr 400 n. Chr. waren Schriftrollen so gut wie verschwunden. Bücher wurden nur noch als gebundene, rechteckige Blätter hergestellt.
(Steven Gilbar)
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Lyrische Wattwanderung
Schöne Worte im Schlick
Die vielen Tiere und Pflanzen, das spezielle Licht, die frische Luft und die scheinbar endlose Weite: Eine Wanderung durch das Watt ist ein besonderes Erlebnis. In Schillig an der Nordsee kann man dabei zusätzlich noch Reimen und Versen lauschen: Bei einer lyrischen Wattwanderung.
Barfuß oder Strandsocke, Neoprenschuhe oder Gummistiefel? Und wo steht die passende Größe? Beim Treffen der Wattwanderer an der kleinen Strandbude von Wolfgang Gedat geht's erst mal noch nicht um große Poesie, sondern um ziemlich profane Probleme. Und um klare Ansagen. Denn wortkarg, wie es den Friesen ja manchmal nachgesagt wird, ist Wattführer Wolfgang Gedat nun wirklich nicht. Und das hat auch seinen Grund:
"Bin Wahl-Friese, wie man hört. Eigentlich aus Berlin. Deswegen sind meine Ideen auch ein bisschen über das Friesische hinaus. Sodass ich also sage: Ich möchte hier was Besonderes machen, mal wat Anderes ins Watt reinbringen. Da ich ja nun eigentlich diplomierter Biologe bin, mache ich auf alle Fälle Biologie. Und versuche, das Ganze aber jetzt literarisch mit zu verarbeiten. Auf eine Art ist ja immer Lyrik in der Schule und so: Ööaahh, Gedichte, doof! Weil wahrscheinlich aber es mehr an dem Lehrer liegt, der die Gedichte nicht richtig rüberbringt..."
https://www.deutschlandfunk.de/lyrische-...ticle_id=361030
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Wovon leben Sie? Was Leser von Autoren am dringendsten wissen wollen
Autoren erleben es noch und noch in Lesungen: Stets werden ihnen die immergleichen Fragen gestellt. Die Mutter aller Fragen ist zugleich die indiskreteste.
Nicht nur jene, die schon Erfahrungen mit ihnen haben, kennen die Honorarsätze von Anwälten, sie bewegen sich, wie man weiss, auch ausserhalb der Schweiz in Höhen, von denen Schriftsteller nur träumen können – und nicht bloss sie. Niemand käme auf die Idee, einen Anwalt zu fragen, ob er von seiner Arbeit leben könne.
Auch Müllmänner und Kassiererinnen, Rentner und Hartz-IV-Empfänger werden nicht danach gefragt, wenngleich aus anderen Gründen; man möchte sich die Peinlichkeit ersparen, sie sagen zu hören, dass sie davon weder leben noch sterben können, wie eine alte, etwas windschiefe Redewendung besagt.
Ganz anders verhält es sich mit Schriftstellern. Nebst der Frage «Warum schreiben Sie» – die einem, je älter man wird, immer seltener gestellt wird – und der Frage, ob ich mit den Sulzers aus Winterthur verwandt sei (bin ich nicht), gehört die Frage, ob ich vom Schreiben leben könne, zu den Fragen, die mich begleiten, seitdem ich ausschliesslich vom Schreiben zu leben versuche.
Weiterlesen:
https://www.nzz.ch/feuilleton/wovon-leben-sie-ld.1407624
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Das größte Buch der Welt
Mit 3,07 m x 3,42 m ist ein von von der Autofirma Mazda veröffentlichtes Buch das wohl größe Buch der Welt.
Das kleinste Buch der Welt
Das kleinste Buch der Welt mißt 2,4 mm mal 2,9 mm und ist im Verlag Faber & Faber (Leipzig) erschienen. Es ist ledergebunden, die 32 Seiten sind mit Buchstabenbildern bedruckt.
Der längste Roman
Der laut Guiness Buch der Rekorde längste Roman der Literatur ist Marcel Prousts A la recherche du temps perdu ( Auf der Suche nach der verlorenen Zeit). Die gegnwärtig im Suhrkamp Verlag lieferbare Ausgabe umfasst 5300 Seiten.
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Der Codex Abrogans, verfasst im späten achten Jahrhundert,
ist das vermeintlich älteste Buch in (teilweise) deutscher
Sprache. Es ist ein handgeschriebenes lateinisch- althochdeutsches
Wörterbuch, das nur in einem Exemplar (in der Stadtbibliothek
St. Gallen) erhalten geblieben ist. Der Abrogans wurde nach
seinem ersten Eintrag benannt: abrogans = dheomodi (bescheiden,
demütig). Er enthält ungefähr 3670 althochdeutsche Begriffe
sowie 14600 Belege. Als Verfasser wird von vielen Forschern
der Südtiroler Arbeo von freising (+ 783 oder 784) vermutet.
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Bücherempfehlungen
Jean-Dominique Bauby: Schmetterling und Taucherglocke*
Weil es einem in Bezug auf sein eigenes Leben die Augen öffnet. Eigene Probleme oder Herausforderungen wirken auf einmal ganz klein, man bekommt neuen Mut, sie anzupacken. Eines der prägendsten Bücher, die ich jemals gelesen habe.
Mitch Albom: Dienstags bei Morrie*
„Wenn du lernst, wie man stirbt, dann lernst du, wie man lebt.“ Ein wunderschönes Buch, das mich nachhaltig berührt und zum Nachdenken über mein komplettes Leben angeregt hat.“
Cecilia Ahern: P.S. Ich liebe dich*
Bis heute eine der schönsten, traurigsten, lustigsten Liebesgeschichten, die ich jemals gelesen habe. Kein Buch hat mich so viele Emotionen so schnell hintereinander fühlen lassen. Ich las es während einer 6-stündigen Zugfahrt und habe meine Mitreisenden damit amüsiert, dass ich mal lauthals gelacht, mal im wahrsten Sinne des Wortes Rotz und Wasser geheult habe.
Siri Hustvedt: Der Sommer ohne Männer*
Nach ihrem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik besucht die Dichterin Mia ihre Mutter im Seniorenheim. Sie verbringt Zeit im Bücherclub, gibt jungen Mädchen einen Kurs im Dichten, kümmert sich um die Sorgen ihrer jungen Nachbarin und kommt langsam damit klar, dass ihr Mann sie für seine Affäre verlassen hat. Ohne Pathos, ohne Klischee und mit sehr viel Wärme liest sich das Buch über Frauenfreundschaften, Verlust und die Frage, was nach den besten Jahren im Leben kommt.
Astrid Lindgren: Das Entschwundene Land*
Astrid Lindgren schreibt in Kurzgeschichten über ihre Kindheit Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Land in Schweden. Das erste Kapitel ist die wahre Liebesgeschichte ihrer Eltern, die seit der Schulzeit einander mochten und dennoch (für damalige Verhältnisse) erst sehr spät heirateten. Ich muss jedes Mal weinen, wenn sie sich am Ende für die Liebe ihrer Eltern zueinander und zu den Kindern bedankt.
Tatiana de Rosnay: Sarahs Schlüssel*
Die Geschichte des jüdisch-französischen Mädchens Sarah im von den Nazis besetzten Frankreich und im heutigen Paris lebenden amerikanischen Journalisten Julia Jarmond werden abwechselnd und schließlich sich kreuzend erzählt. Sehr interessanter und spannender Roman über die Schuld der Franzosen an der Judenverfolgung und heutige Schweigen.
John Steinbeck: Von Mäusen und Menschen*
„Von Mäusen und Menschen” überzeugt mit einer berührenden Geschichte und authentischen Charakteren, deren besondere Freundschaft man im Gedächtnis behält.
Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise*
„Nathan der Weise” ist heute noch so aktuell, wie zu seiner Veröffentlichung Ende des 18. Jahrhunderts. Die Gretchen-Frage nach der richtigen Religion wird in keinem Werk besser beantwortet als hier.
Mark Twain: Die Abenteuer des Huckleberry Finn*
Mark Twain zählt zu meinen Lieblingsautoren, da er es versteht Ironie und subtile Gesellschaftskritik geschickt zu verpacken. „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ ist gerade in Zeiten von Ausländerfeindlichkeit und Obergrenzen-Debatten ein Werk, das in keinem Bücherregal fehlen sollte.
Bernhard Schlink: Der Vorleser*
Weil der Roman wichtige Aspekte der deutschen Geschichte aus einem ganz anderen Blickwinkel beschreibt, weil die ganz besondere Liebesbeziehung der beiden Hauptfiguren einen bis zum Schluss in seinen Bann zieht und weil die Geschichte ein paar spannende Wendungen bereithält.
Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg*
Weil das Buch voller süßer zwischenmenschlicher Anekdoten ist und es einem einfach ein gutes Gefühl gibt; den Mut, sich selbst zu überwinden und das Leben positiver zu sehen.
Christian Kracht: Imperium*
Wenn du dich für die etwas unbekannteren Aspekte der deutschen Kolonialgeschichte interessierst und noch nicht wusstest, dass es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts so etwas wie Öko-Hippies gab, solltest du diesen halbfiktiven Roman lesen. Ich musste mich anschließend intensiv mit der realen Figur August Engelhardt beschäftigen, der tatsächlich eine Aussteigersekte gründete, die sich ausschließlich von Kokosnüssen ernährte
.
Niels Fredrik Dahl: Auf dem Weg zu einem Freund*
Dieser norwegische Roman ist mir als eine der bedrückendsten Geschichten hängengeblieben, die ich je gelesen habe. Wenn du in die traurige und einsame Welt des kleinen Jungen Vilgot und eines angeketteten Elefanten eindringen willst und noch dazu gerade viel zu gut drauf bist, solltest du dieses Buch lesen.
Hanif Kureishi: Das schwarze Album*
Wenn dir der Bestseller „Der Buddha aus der Vorstadt” des britisch-pakistanischen Autors bereits zugesagt hat, wird dir dieser Roman vielleicht auch noch besser gefallen. „Das schwarze Album” beschäftigt sich auf interessante Art und Weise mit den Verlockungen fundamentalistischer Islamistengruppen auf junge Einwanderer im London der frühen 90er Jahre.
Margaret Atwood: Der Report der Magd*
Der vielschichtige Roman beschreibt eine dystopische Welt, in der Frauen durch die hohe Umweltverschmutzung größtenteils unfruchtbar geworden sind. Die wenigen, die noch Kinder gebären können, werden nach einem Militärputsch von der neuen Regierung aus ihrem eigenen Leben gerissen und in reiche Familien geschickt, um dort als lebendiger Brutkasten zu dienen. Super spannend und gleichzeitig total beängstigend, weil Atwood sehr glaubwürdig beschreibt, wie aus einer Demokratie von einem Tag auf den anderen ein totalitärer Staat werden kann.
Kristof Magnusson: Zuhause*
Der Protagonist reist über Weihnachten nach Hause in seine Heimatstadt Reykjavik und stellt, wie das mit Mitte 20 so oft ist, fest, dass sein Leben gar nicht so aussieht, wie er es sich einst erhofft hatte. Sein Freund hat gerade mit ihm Schluss gemacht und er scheint auch sonst nicht ganz zu wissen, wo es mit ihm hingehen soll. Ich habs gelesen, kurz bevor ich selbst nach Reykjavik gereist bin und wusste sofort, welche Straßen, Bars und Clubs ich auschecken wollte.
Nick Hornby: A long way down*
Vier fremde Menschen begegnen sich an Silvester auf dem Dach eines Hochhauses, von dem sie sich herunterstürzen wollen. Zusammen beschließen sie, ihre Selbstmorde erst einmal zu vertagen und sich stattdessen gegenseitig dabei zu helfen, ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen. Da hilft dann eine total vulgäre Teenagerin einem schnöseligen TV-Moderator oder ein kiffender Rockmusiker einer strengkatholischen, verklemmten Hausfrau. Bewegend und herrlich witzig!
David Safier: 28 Tage lang*
Eine ehrliche, berührende, angsteinflößende Geschichte über den Aufstand im Warschauer Ghetto 1943, die mich immer wieder zu derselben Frage zurückgeführt hat: Wie hätte ich gehandelt?
George Orwell: 1984*
Dieser Roman verliert für mich nie an Relevanz, weil er sehr anschaulich zeigt, was mit den Menschen passieren kann, wenn wir in einem totalitären Überwachungsstaat leben. Nämlich uns selbst und die Menschlichkeit verlieren.
Meike Winnemuth: Das große Los: Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr*
Wer sich schlecht fühlt und das Gefühl hat, dass sein Leben eine Veränderung braucht, sollte dieses Buch lesen. Einfach mal machen, anstatt nur darüber nachzudenken. Nach dem Lesen bist du voller Tatendrang und neuen Ideen, versprochen.
Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mussten*
Drei junge Menschen wachsen seit ihrer Kindheit zusammen in einem idyllisch wirkenden Internat auf, in dem sich jedoch etwas Seltsames abzuspielen scheint. Als ich den dystopischen Roman das erste Mal gelesen habe, war ich von dem krassen Plot Twist umgehauen. Darüber hinaus bietet das Buch von Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro ungemein viel Tiefe, tolle Figuren und eine meisterhafte Erzählstruktur und regt zum Nachdenken an: Was macht ein Leben lebenswert und was macht uns Menschen zu Menschen?
David Levithan: Every Day*
A wacht jeden Tag in einem fremden Körper auf – manchmal ein Junge, manchmal ein Mädchen; manchmal schwarz, manchmal weiß, manchmal asiatisch; manchmal homosexuell, manchmal heterosexuell. Mit 17 ist er eines Tages im Körper des mürrischen Justin, der seine Freundin Rhiannon meist ziemlich mies behandelt, doch in genau die verliebt A sich. In seinem Versuch, eine Beziehung aufzubauen, obwohl er jeden Tag jemand anders und woanders ist, stellt man sich zusammen mit ihm und Rhiannon Fragen darüber, warum wir eigentlich sind, wer wir sind, was uns verbindet, nicht was uns unterscheidet, und, ob man Liebe wirklich von der Hülle und den äußeren Umständen der Person trennen können, die wir zu lieben glauben.
Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz*
Weil ich bei jedem Lesen etwas Neues entdecke und das Buch uns erinnert, wie wichtig Freunde und wie schön die kleinen Momente im Leben sind.
Walter Moers: Die Stadt der träumenden Bücher*
In der Fantasy-Welt Zamonien angesiedelt, ist dieses Buch eine einzige große Liebeserklärung an Literatur und das Lesen.
Amélie Nothomb: Mit Staunen und Zittern*
Wir alle kennen es, sich in einer anderen Welt – neuer Job, neue Stadt, neues Land – zurecht finden zu müssen. In Amélie Nothomb finden wir eine Verbündete, die mit viel Witz und Charme von diesen Kämpfen erzählt.
H.P. Lovecraft: Berge des Wahnsinns*
Eine fantastische Abenteuer-Monster-Geschichte, die von Anfang bis zum Ende spannend erzählt ist und dabei so gut beschrieben, dass man den Atem der Monster wirklich im Nacken spürt, während sie sich an den Entdeckern, die sich in ihre Welt verirrt haben, laben.
Jeff Lindsey: Des Todes dunkler Bruder*
Darauf beruht die Serie „Dexter“, die ich erst nach den Büchern gesehen und mich gewundert habe: „Das kenn ich doch irgendwoher.“ Das Faszinierende hier und weshalb ich es gerne weiterempfehle, ist die Figur des Dexter Morgan selbst. Normalerweise entwickelt man immer eine Sympathie für die „Guten”, die den Killer jagen, doch hier ist der Killer die interessante Person und Lindsey schafft es sogar, dass man mit diesem fehlgeleiteten Soziopathen mitfühlt und -leidet.
Kevin Smith: Though Shit: Ein Fettsack mischt Hollywood auf!*
Ja, ich weiß, es ist kein wirklicher Roman, aber für Filmfans, besonders der Jersey-Trilogie, ist das Buch ein Muss! Kevin Smith (Regisseur, Autor) schreibt hier so lustig und Augen öffnend über die Tops und Flops seiner Karriere, dass ich mich, wohlwissend der subjektiven Erzählweise, nicht nur köstlich amüsiert habe, sondern mir auch einige sonst so beliebte Stars danach bei weitem nicht mehr so sympathisch sind, wie zuvor.
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Wieso die Nichtleser unsere Hoffnung sind
Erst wenn die Nichtleser keine Bücher mehr kaufen, hat der Buchmarkt ein Problem. Das wusste schon der Semiotiker Umberto Eco, und der Analytiker Pierre Bayard hat dem Nichtgelesenhaben von Büchern ein belesenes Buch gewidmet.
Fünftausend Bücher, mehr schafft man nicht in einem Menschenleben. Und selbst das ist hoch gerechnet. Allein schon, wenn man eine intensive Lesekarriere von sechs Jahrzehnten annimmt, in deren Verlauf also im Alter zwischen zwanzig und achtzig Jahren ein Buch pro Woche gelesen würde, käme man damit gerade einmal auf 3210 Bücher. Das Gewicht der ungelesenen Bücher ist dagegen erdrückend. Angesichts der Fülle des Stoffes – allein im deutschsprachigen Raum erscheinen Jahr für Jahr mehr als siebzigtausend Neuerscheinungen, dazu kommen die ausländischen Titel, die Klassiker und so weiter – fällt erst auf, wie beschämend klein der Anteil der gelesenen Bücher ist, ja bleiben muss im Vergleich zu den ungelesenen. Immer thront da diese Masse an Titeln, die man nicht verinnerlicht hat, die man endlich aufschlagen will, aber nicht dazu kommt, die man lesen muss, aber ein ums andere Mal wieder auf dem Schreibtisch verschiebt. Der gefühlte Leserückstand, er füllt ganze Bibliotheken der Imagination.
Weiterlesen:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bu...d-15833095.html
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Ein Buch zum Wischen statt Blättern
In Holland hat man das Buch für Smartphone-Nutzer erfunden. Jetzt zieht ein amerikanischer Verlag nach.
Manche Dinge sind zu Ende erfunden – Löffel und Gabel, der Stuhl, das Klavier. Und das Buch. Dachte man. Doch dann kam das digitale Zeitalter und das E-Book. Das hat sich eine begrenzte, aber respektable Marktposition gesichert; im Zug kann man Menschen sehen, die nicht mehr blättern, sondern am Rand drücken, wenn die Seite ausgelesen ist.
Nun wächst eine neue Generation heran, die mit dem Smartphone sozialisiert ist, schon Kleinkinder können eher wischen als umblättern – falls sie überhaupt noch in Kontakt mit Büchern kommen. Für diese Zielgruppe hat ein holländisches Unternehmen etwas erfunden, das aus Papier besteht wie ein Buch, so gross ist wie ein Smartphone und wischbar wie dieses.
«Dwarsligger» heisst das neue Format, erfunden hat es die Druckerei Royal Jongbloed schon 2009, sie hält auch das Patent darauf und hat es in einige andere Länder verkauft. Dwarsligger heisst so viel wie Querkopf, das gleichnamige Objekt misst acht mal zwölf Zentimeter und wird quer gehalten. Jongbloed hat Erfahrungen mit Bibeln und religiösen Fibeln und ein entsprechend dünnes, aber strapazierförmiges Papier entwickelt, das man, wenn man umblättern will, mit dem Daumen nach oben wischt.
Weiterlesen:
https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buec.../story/28138061
Rein theoretisch könnte man sich auch einfach ein Buch kaufen, aber das ist vermutlich für Smartphone-Nutzer zu kompliziert zu bedienen.
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Das Schreiben beginnt mit dem Einfall. Manchmal endet es dann auch gleich wieder
Romananfänge sind Einfälle im doppelten Sinn. Auf sie muss man erst einmal kommen, und dann geht mit ihnen, wenn sie etwas taugen, auch gleich eine ganze Welt auf.
Mit Ilsebill, da könnte was gehen. Wird gleich geküsst? Vielleicht doch etwas gemässigt: «Ilsebill seufzte, ach»? Nein: «Ilsebill salzte nach»! Günter Grass, der Grossschriftsteller, hat seinen Roman «Der Butt» mit drei Worten begonnen, die wie wuchtige deutsche Glockenschläge ins Gemüt des Lesers gehen. Was für ein Einfall! Und dieser Einfall sollte noch Folgen haben.
Im Jahr 2007 wurden führende Meinungsmenschen wie Elke Heidenreich, der Schriftsteller Thomas Brussig und der Handballtrainer Heiner Brand von der «Stiftung Lesen» in eine Jury gebeten, die den schönsten ersten Satz in der deutschsprachigen Literatur auswählen sollte. Zuvor waren Leser aus sechzig Ländern aufgerufen, Vorschläge zu machen. Es siegte die salzende Ilsebill von Günter Grass vor Kafkas Gregor Samsa, der aus unruhigen Träumen erwacht.
«Ilsebill salzte nach» ist mit diesem Frauennamen und seinem Küchendunst ein sehr deutscher Satz. Dass der Romananfang von Heinrich Manns «Der Untertan» nicht einmal in die engere Wahl kam, ist bezeichnend: «Diederich Hessling war ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt.»
Romananfänge sind Einfälle im doppelten Sinn. Auf sie muss man erst einmal kommen, und dann geht mit ihnen auch gleich eine ganze Welt auf. Alles das, was «Der Butt» auf den restlichen siebenhundert Seiten noch bringt. Wer als Kind früh schlafen geht, kann im weiteren Leben noch ein recht aufgeweckter Mensch werden, wissen wir von Marcel Proust. Das «barometrische Minimum» aus dem ersten Satz von Robert Musils «Mann ohne Eigenschaften» erzeugt schon jene Atmosphäre aus Ingenieurskunst und Utopie, um die es dann im Roman geht
.
Weiterlesen:
https://www.nzz.ch/feuilleton/das-schrei...eder-ld.1437186
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Büchermachen XXIII: Wer zeichnet was für Li und Ji?
Unregelmäßig und immer am Samstag berichtet der Lektor, Verleger und Literaturagent Vito von Eichborn über das Büchermachen. Es geht ihm nicht um Theorien, sondern um das Handwerk auf dem Weg zur »Ware Buch«. Er redet Klartext, räumt mit Vorurteilen auf – und will zum Widerspruch anregen. Und er bittet um Fragen über den Buchmarkt, um an dieser Stelle darauf einzugehen.
Heute mal ganz was anderes: Wer schreibt und vor allem zeichnet mir ein richtig gutes Kinderbuch – in dem eine chinesische Familie durch Deutschland reist? Oder ein chinesisches Kind Abenteuer erlebt? Oder ein chinesischer Fußballer berühmt wird? Oder überhaupt – irgendwas, das für chinesische Kinder spannend ist?
Für deutsche Verlage ist China der wichtigste Lizenznehmer. Von den 1.150 Buchrechten, die 2017 nach China verkauft wurden – waren 514 Kinderbücher, davon 302 Bilderbücher.
Allerdings ist der chinesische Kinderbuchmarkt im vorigen Jahr »nur noch « um zehn Prozent gewachsen – weil die dortige Regierung die Parole ausgegeben hat, es sollten einheimische Autoren bevorzugt werden. In den zehn Jahren zuvor waren es durchschnittlich 19 %. Von 2008 mit knapp einer halben Million wuchs der Wert der Kinderbücher 2017 auf 2,2 Milliarden Euro. Das ist fast ein Viertel des gesamten chinesischen Buchmarkts.
Platz 7 in den Charts ist »Der kleine Prinz«, Platz 9 »Pippi Langstrumpf«. (Nebenbei: Saint-Exupéry ist rechtefrei, weil in Kanada die Schutzfrist nicht wie hierzulande 70 Jahre nach dem Tod des Autors dauert, sondern nur 50 Jahre.) Die haben zweistellige Millionenauflagen. Da sind deutsche Lizenzen nicht dabei – aber einige über ‘ner Million stammen von deutschen Verlagen. Und »Was ist was« ist gigantisch erfolgreich, auch »Die 3 ???«. »Momo« heißt dort »Maomao« und ging im Vorjahr mit 740.000 Exemplaren über den Tresen.
Weiterlesen:
https://www.literaturcafe.de/buechermach...-fuer-li-und-ji
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Weniger Bücher verkauft
Jeder zweite deutsche Haushalt hat im vergangenen Jahr Bücher gekauft. Das sind elf Prozent weniger als im Jahr 2007. E-Book-Käufe nehmen weiter zu.
Die Deutschen kaufen weniger Bücher als vor zehn Jahren. Im vergangenen Jahr haben sich 54 Prozent aller privaten Haushalte Bücher angeschafft, E-Books eingeschlossen. Vor zehn Jahren waren es 65 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.
Zudem gaben Haushalte, die Bücher oder E-Books kauften, durchschnittlich weniger Geld dafür aus. Im Jahr 2007 hätten die Ausgaben bei monatlich 19 Euro gelegen, 2017 seien sie auf 17 Euro zurückgegangen.
Der Anteil der E-Book-Käufer wächst unterdessen weiter. 1,6 Millionen Haushalte kauften 2017 elektronische Bücher. Das entspricht einem Anteil von acht Prozent unter den Haushalten, die überhaupt Bücher gekauft haben. 2014 waren es 1,1 Millionen Haushalte, was einem Anteil von fünf Prozent entsprach.
https://www.zeit.de/kultur/literatur/201...privathaushalte
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Buchhandlungen
Von Friederike Milbradt
Jetzt, kurz vor Weihnachten, kann es in den Buchläden ganz schön eng werden. Schließlich sind Bücher das beliebteste Weihnachtsgeschenk. Jeder dritte Deutsche möchte laut einer Umfrage wenigstens eines verschenken. Unsere Karte zeigt, in welchen Städten man theoretisch am entspanntesten stöbern kann, weil die Buchladen-Dichte dort am höchsten ist. Es ist erwartungsgemäß dort, wo viele Studenten leben: in Heidelberg, Göttingen und Würzburg. Mehr als 15 Buchläden je 100.000 Einwohner finden sich hier.
Die Zahl haben wir mithilfe einer Datenbank des deutschen Buchhandels ermittelt, in der fast alle Buchläden registriert sind. Es gibt auch Überraschungen in der Statistik. Etwa, dass Darmstadt die Buchmessestadt Frankfurt schlägt und Cottbus Leipzig, das auch eine Buchmesse hat. Oder, dass die Autostadt Ingolstadt mit dem kulturbeflissenen München mithält. Noch gibt es 6000 Buchhandlungen, etwa 100 verschwinden pro Jahr. Nur die Hälfte aller Bücher wird heute in Läden gekauft, das Geschäft lohnt sich nicht mehr so. Und immer mehr Leute gucken lieber Netflix-Serien, als Bücher zu lesen.
Weiterlesen:
https://www.zeit.de/zeit-magazin/2018/52...eutschlandkarte
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