"Troll": Packender Roman über die "Fake-News"-Erzeuger im Internet
Michal Hvoreckys slowakischer Roman über den Aufstieg und Fall eines Kobolds im Netz Wenn Trolle ihre Schirme verlassen, um hinaus ins Freie zu torkeln, sind sie erst einmal mit Blindheit geschlagen. Der Ich-Erzähler in Michal Hvoreckys Roman Troll weiß über die Wirklichkeit in Kúkavislava (kurz: "Kúkav") wenig Anregendes zu berichten. Der Ort liegt mutmaßlich in einem Schrottland, das Ähnlichkeiten mit der heutigen Slowakei aufweist. Hässliche Regenwolken sind noch die vitalsten Besucher dieser Wüste in Bleigrau. Hvorecky ist selbst Slowake. Die Perspektive, die er gegenüber seiner Heimat einnimmt, ist die der Dystopie. Dort, wo einst Synagogen standen, wuchern in Kúkav übrigens "sympathisch anarchische Lücken". Troll spielt in der näheren Zukunft. Das Setting des Romans sieht schlimmsten Befürchtungen, die man mit Blick auf Europa hegen kann, zum Verwechseln ähnlich. Die ehemalige Volksrepublik, die früher der "Anführer-Vater" und dessen Soziopathensohn haben verwahrlosen lassen, ist von einem nicht näher erklärten "Hybridkrieg" in eine überaus unbehagliche Zukunft geschleudert worden.
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https://derstandard.at/2000086775772/Vom...Kobolds-im-Netz
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