Ein Baum, ein Haus, ein Land
In seinem neuen Roman „Unter dem Feigenbaum“ schildert Goran Vojnovic den Staatszerfall in jedem einzelnen Herzen.
In einem Weiler in Istrien stirbt 87-jährig Aleksandar Djordjevic in seinem Haus unter einem großen Feigenbaum. Unter dem Bett des Toten findet sein Enkel Jadran ein Fläschchen mit den Herztropfen der Großmutter, die schon ein Jahr vor ihrem Mann starb. Hat Aleksandar die Medizin auf einmal eingenommen und sich damit selbst den Tod gegeben? Jadran, der Ich-Erzähler, behält seinen Verdacht für sich.
Aus seinem Zweifel entfaltet er die ganze komplizierte Geschichte seiner Familie und zugleich die Geschichte eines untergegangenen Landes. Immer wieder verlässt der Autor die Erzählerperspektive und steigt in Szenen aus den Vierziger-, Fünfziger- und Siebzigerjahren ein. Einen Reim auf alles Geschehene können sich Jadran und sein Autor Vojnovic nicht machen. Aber wer könnte das schon? Wer mit den beiden auf Zeitreise geht, wird dafür mit vielen schönen Bildern, gelungenen Szenen aus dem Ehe- und Familienleben und tiefen Einsichten in Charaktere belohnt.
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