Sonntag morgen! Ich will dichten.
Es will raus. Sich manifestieren …
Ich habe zwar nichts zu berichten,
- doch das sollte mich kaum stören.

Karlauern will ich! Mit spitzen Tasten.
Schreiben, bis tief in die Nacht.
Will weder ruh'n, noch werd ich rasten,
bis das große Werk vollbracht.

Ein Thema könnte doch wohl sein:
„Die Angst des Poeten vor dem Keyboard“
Das ist zwar ausgelutscht, und wirklich kein
Poesieleckerli. Ich fahre darum weiter fort:

Zu oft gern genommen: Die Liebe.
Ich kann die Reime nicht mehr seh'n.
Lauter: Hiebe, Triebe, Diebe …
Ist doch echt kein bisschen schön.

Das Wetter? Hatte ich erst gestern.
Die Zukunft? Einen Tag davor.
Und Politik? Wer will schon lästern
als Clown im Katastrophenchor?

Life itself? Alles und am Stück?
Möglich. Denn das meint' ich eben!
Ganz unmodern: Ich habe Glück:
Es ist doch wirklich schön, zu leben!

Gelungen: Erst mal negativ,
gut gelistet, fast nummeriert.
Doch zum Schluss dann positiv,
- weil es sich doch so gehört!

Eines Tages werde ich
mein Meisterstück erwecken!
Ganz nebenbei und ganz gewiss
wird's dann keiner entdecken.

Ich habe dein Gedicht entdeckt, Karle - und ich find es Klasse!
Meisterstücke sind mir auch noch nicht gelungen, aber was solls.
Wir haben hier unseren Spaß - und deine Verse hab ich gern gelesen.

Grüße in den verregneten Sonntag.
In Österreich pisst es schon den ganzen Morgen.

Jonny

Bevor mir jemand zuvor kommt: Holpert aber arg.

Es gibt Schlimmeres.
Und übers Holpern tue ich nicht stolpern.

Für einen Sonntagmorgen lassen wir etwas Holpern gerne durchgehen, Karl-Ludwig.
Und bis das Meisterwerk geschrieben ist, kannst du ruhig weiter karlauern.

Sirius