Meinungsforscher im postfaktischen Umfeld
Das Umfrageinstitut Insa präsentiert sich als überparteilich. Aber wie unabhängig kann es sein, wenn Insa und Insa-Chef Hermann Binkert der AfD Geld spenden?
Von Kai Biermann, Astrid Geisler, Andreas Loos und Sascha Venohr
Am Stadtrand von Erfurt, wo die Häuserzeilen in den Landschaftspark der Löbervorstadt übergehen, liegt umrahmt von großen Bäumen das "Insa-Haus". So steht es an dem großen Blechschild vor dem Tor, hinter dem der Firmensitz des Umfrageinstituts liegt. Viele Namen sind auf der Metalltafel aufgelistet, es sieht nach einem Meinungsforschungsimperium aus, das hier in Thüringen gewachsen ist: Insa Consulere, Insa Stiftung, Insa Consulere Verlag, Insa Field.
Insa ist die Abkürzung für Institut für neue soziale Antworten. Die vier Buchstaben sind in den vergangenen Jahren schnell bekannt geworden. Das Unternehmen versorgt die Bild-Zeitung nahezu im Wochentakt mit den Ergebnissen politischer Wahlumfragen und zeigt dort, welche Partei in der Gunst der Bevölkerung gerade auf- und welche absteigt. Wann immer wichtige Wahlen bevorstehen, ist Firmeninhaber Hermann Binkert ein viel gefragter Interviewpartner. In diesem Jahr gilt das besonders – schließlich geht es um die Frage, ob die AfD im Herbst bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen erstmals vor allen anderen Parteien landen und stärkste Fraktion werden könnte.
Immer wieder weist Binkert darauf hin, wie unabhängig sein Institut sei. Aber genau daran gibt es seit längerer Zeit Zweifel. ZEIT ONLINE liegen neue Informationen vor, die diese Zweifel noch verstärken.
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https://www.zeit.de/politik/deutschland/...ann-binkert-afd
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