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Chef der Berliner Polizeigewerkschaft mit früheren Kontakten ins NSU-Umfeld

#1 von Sirius , 28.07.2020 16:50

NEUE RECHTE
Chef der Berliner Polizeigewerkschaft mit früheren Kontakten ins NSU-Umfeld

Er war eine Zeit lang Mitglied eines Bildungswerkes, das vom LKA Berlin später als mögliche Tarnorganisation von Rechtsextremisten eingestuft wurde. Zwei der Gründungsmitglieder waren später im NSU-Umfeld aktiv. Der heutige Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Berlin kann sich laut eigener Aussage nicht an die Vereinstätigkeiten damals erinnern.
Die rechte Vergangenheit eines prominenten Berliner Polizisten zieht Kreise bis hin zum Umfeld des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). In der vergangenen Woche hatte die taz über Verbindungen des Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) in Berlin, Bodo Pfalzgraf, zu einem rechtsextremen Bildungswerk berichtet. Er war dort Anfang der 90er Jahre Mitglied. Das belegt eine Mitgliederliste, die von der taz veröffentlicht wurde und die auf Wikimedia zu finden ist. Wann er genau ausgestiegen ist, ist nicht bekannt. CORRECTIV-Recherchen zeigen zudem, dass dieses rechtsextreme Bildungswerk darüber hinaus enger mit dem NSU-Helfernetzwerk verknüpft war, als bisher bekannt ist.

Der Verein „Hoffmann-von-Fallersleben Bildungswerk e.V.“ mit Sitz in Berlin stand zu Gründungszeiten Anfang der 90er Jahre zunächst der rechten Partei „Die Republikaner“ nahe. Vereinsmitglieder waren zu Beginn ehemalige oder weiterhin aktive Parteimitglieder oder polizeilich bekannte Rechtsextremisten. Bodo Pfalzgraf hatte die Mitgliedsnummer 11. Der heutige Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) in Berlin war sowohl Mitglied der Partei „Die Republikaner“ als auch des inzwischen aufgelösten Bildungswerkes, das vom LKA Berlin als mögliche Tarnorganisation von Rechtsextremisten eingestuft wurde. Nach Auskunft von Pfalzgraf sei die Gründung des Bildungswerks seinerzeit von der Fraktion der Republikaner im Abgeordnetenhaus von Berlin vorangetrieben worden. Es sollte in Analogie zu den bekannten Parteistiftungen gleichartige Funktionen erfüllen.

Wie nun aus Unterlagen hervorgeht, die CORRECTIV vorliegen, hatten nicht nur die zwei Gründungsmitglieder des „Hoffmann-von-Fallersleben Bildungswerk“, Rita Bönisch und Frank Schwerdt, Verbindungen zum späteren NSU-Helfernetzwerk. Auf den Veranstaltungen des Vereins waren in späteren Jahren – nach Ausscheiden von Pfalzgraf – neben weiteren Rechtsextremisten auch der verurteile NSU-Unterstützer Carsten Schultze und der Anführer des Thüringer Heimatschutzes (THS), Tino Brandt, anwesend. Schultze überbrachte dem Kerntrio im Auftrag von Ralf Wohlleben die Ceska Pistole, mit der die NSU-Terroristen 9 Menschen ermordeten. Die Polizistin Michèle Kiesewetter tötete der NSU mit einer anderen Waffe. Tino Brandt hatte die NSU-Mitglieder im Untergrund mit Geld versorgt.

Weiterlesen:

https://correctiv.org/aktuelles/neue-rec...-ins-nsu-umfeld


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Sirius
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RE: Chef der Berliner Polizeigewerkschaft mit früheren Kontakten ins NSU-Umfeld

#2 von scrabblix , 28.07.2020 21:59

Die sind aber auch alle immer so kritisch. Er hat sich doch nur "mal kurz verlaufen", wie Rainer Wendt einmal in Bezug auf seine Mitgliedschaft bei den Republikanern so unzutreffend formulierte.

"...Die rechte Vergangenheit Pfalzgrafs war wieder aufgeploppt, nachdem ein Tweet mit AfD-Sound vom Twitter-Account der DPolG Berlin viral gegangen war. Bereits 2015 war Pfalzgrafs rechte Vergangenheit kurz Thema gewesen, wurde aber nicht zuletzt vom DPolG-Bundesvorsitzenden Rainer Wendt abgebügelt. Pfalzgraf habe sich Anfang der Neunziger mal kurz verlaufen, sagte Wendt damals dem Tagesspiegel. Auch danach blieb Pfalzgraf kein einfacher Polizist: Er ist bis heute Personalratsmitglied der Polizei Berlin und Landesvorsitzender der DPolG Berlin..."

https://taz.de/DPolG-Chef-mit-rechter-Ve...695858&s=wendt/


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