Abschied
Andreas Kley
Vor vierzig Jahren hab ich dich verlassen.
Da ist ein Bild, das nie in mir verblasst.
Ich seh in unserer Küche noch die Tassen,
die du am Morgen abgewaschen hast.
Ich seh, wie wir zu zweit zum Bahnhof ziehen.
Der Zug kam wieder mit Verspätung an.
Du aber eiltest, eh die Pfeifen schrieen,
und warst gern immer etwas früher dran.
Ich seh die Blicke, die uns zugeflogen
von Leuten, die ich im Vorbeigehen sah.
Ich seh den Mantel, den ich angezogen,
weil dieser Wintertag so eisig war.
Ich seh, als ich am offenen Fenster stehe,
dass lange noch dein Auge an mir hing.
Dann fährt der Zug. Ich wink dir, und ich sehe,
wie klein du wurdest, als ich von dir ging.
Reset the World!
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So - ja, genau so fühlt sich Abschied an.
Egal, ob für immer oder nur für begrenzte Zeit.
Falls man Zeit überhaupt in Grenzen fassen kann...
Ein Klasse Gedicht hast du vorgestellt, Sirius!
Jonny
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