Selbsterkenntnis

Trübe bricht der Tag heran,
kotzt auf die Terrasse.
Magenpillen, Lebertran,
Gott, wie ich das hasse!

Hetz noch bis zum jüngsten Tag
wortlos durch mein Leben,
weil ichs einfach nicht vermag,
Liebe abzugeben,

Die dein Herz zum Jubeln bringt,
die dich wärmt und liebevoll
unser kleines Glück besingt,
weil ich immer nur im Groll.

Und die Welt quält mich im Kopf,
macht mich stumm und böse,
bleibe nur der alte Tropf,
wenn ich mich nicht löse

Von dem gierigen Geschrei.
Wenn ich nicht verstehe,
dass ich an der Rennerei
irgendwann vergehe.

Du bist duldsam, lächelst lieb,
Ich grins blöd und schweige.
Was vom Leben übrig blieb,
geht nun bald zur Neige.

Doch ich üb Gelassenheit,
ich lern dich immer mehr.
Seit ich liebe, ist die Zeit
mir nicht mehr so schwer.

Sirius

Eine sehr bittere Erkenntnis, lieber Sirius. Möge das Gute überragen!

Alles Liebe

von Leo

Solange die Liebe noch ein Wörtchen mitzureden hat, wird's schon so schlimm nicht werden, Sirius.

Ungewohnt nüchtern, aber gut verdichtet!

Liebe Lottegrüße

Ich bedanke mich ganz lieb bei euch beiden! Und das Nüchterne liegt mir gar nicht so, Lotte.

Sirius

Eine gelungene Kombination aus Sirius und Sirius.
Beide sind sehr gut zu verstehen.
Gut nachzufùhlende Verse, Sirius!

Jonny

Ich danke dir, Jonny! Ein feiner Kommentar!

Sirius

"Seit ich liebe, ist die Zeit
mir nicht mehr so schwer."

Was für ein schönes Resümee: DAS ist der einzige Trost, der bleibt und der wert ist. Wer noch lieben kann, ist an der Welt DOCH NICHT gescheitert und verbittert.

Und: Wer einigermaßen bei Verstand ist, MUSS wütend sein gegen die Verhältnisse. Alle anderen haben sich da schöne Scheuklappen gebastelt und sich schön eingerichtet in ihrer Wahrnehmungsblase.

Sehr gern gelesen, Sirius.

Jörn

Ja, das ist, weiß Gott, der einzige Trost, weegee.
Ich danke dir sehr für deinen wunderbaren Kommentar!

Sirius