Friedenspreis für Russen-Hass
"Brennt in der Hölle, ihr Schweine!", schreibt der ukrainische Schriftsteller Zhadan. Heute hat er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen bekommen. Warum das ein dreifacher Skandal ist. Ein Kommentar.
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht mit in diesem Jahr an einen Schriftsteller, Serhij Zhadan, der die Russen hasst. "Darf das sein?", fragt die Wochenzeitung Die Zeit, und beantwortet die Frage gleich mit: "Leider ja."
Sind wir tatsächlich so weit gekommen, dass ein Völkerhasser einen renommierten deutschen Friedenspreis bekommen muss? Ist das nicht ein Skandal?
In seinem Buch "Himmel über Charkiw" bezeichnet Zhadan die Russen laut Zeit als "Horde", "Verbrecher", "Tiere", "Unrat". Sie haben richtig gelesen. Aber es geht noch weiter in diesem Ton.
Der Friedenspreisträger schreibt: "Die Russen sind Barbaren, sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten." Und er schreibt auch: "Brennt in der Hölle, ihr Schweine."
Und dieser Russenhasser bekommt jetzt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Man traut seinen Augen und seinem Verstand nicht, wenn man das liest. Hat uns unsere Solidarität mit dem von Putin überfallenen ukrainischen Volk moralisch blind gemacht?
Ein Friedenspreis für einen Dichter, der nicht zwischen einem Kriegsverbrecher Putin und dem russischen Volk unterscheiden kann? Müssten nicht gerade Dichter, Schriftsteller, Journalisten aus Verantwortung für ihren Beruf diese Unterscheidung kennen und benennen? Und jetzt ein Friedenspreis, der den Völkerhass stärkt und schürt?
Für einen, der schreibt: "Brennt in der Hölle, ihr Schweine!" Was für ein "Dichter" ist das, der das gemeinsame Menschliche aller Menschen ganz offensichtlich vergessen, verdrängt und verloren hat?
Im Krieg ist Hass gegen den Aggressor verständlich. Aber muss ein Dichter dafür mit einem Friedenspreis geehrt werden? Die vielen Fragen in diesem Kommentar zeigen mein Unverständnis, meine Ratlosigkeit, aber auch meine Wut über diesen Skandal. Alle früheren Preisträger sollten aus Protest ihren Preis zurückgeben!
Der diesjährige Preisträger schreibt, dass er seit dem 24. Februar, dem Beginn des Putin-Krieges, eine Waffe bei sich trägt. Er bekennt: "Diese Erfahrung ist in unserer Welt leicht zu erwerben, aber danach schwer wieder loszuwerden." Ein bemerkenswertes und mutiges Stück Selbsterkenntnis. Aber dafür einen Friedenspreis, wenn er gleichzeitig alle Russen hasst?
Weiterlesen:
https://www.heise.de/tp/features/Frieden...ss-7317325.html
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Das ist einfach eine peinliche politische Entscheidung... angemessener wäre es gewesen, einen RUSSISCHEN Schriftsteller zu ehren, der trotz Putins Regime seinen Glauben an das Gute Wahre Schöne nicht verloren hat. Den russischen Verlagen und Autoren geht es nämlich definitiv nicht gut, es sei denn, sie sind systemkonform. DAS wäre ein Zeichen gewesen. Wir waren mit einem Jugendsachbuch eines ukrainischen Illustratoren-/Autorenpaares für den Dt. Jugendliteraturpreis nominiert, Gott sei Dank haben wir nicht gewonnen.
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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