Der Anti-Migrations-Premier und seine ausländischen Arbeiter
Der tschechische Premier und Milliardär Andrej Babis macht seit Jahren gegen Migranten Stimmung. Doch in seinen Unternehmen arbeiten viele Ausländer. Ins Land gekommen sind sie unter zweifelhaften Umständen.
Durch den kleinen Ort im Nordosten Tschechiens weht ein schneidend kalter Wind. Die einzige Gaststätte hat geschlossen. Also kommt der Mann zur Bahnstation. Das Gespräch muss hier stattfinden, seine Kollegen im Wohnheim sollen nicht erfahren, dass er einen Journalisten trifft. Es ist kalt im Schalterraum. Als die Angestellte ihn schließt, bleibt nur noch eine Bank draußen, im Wind. Der Mann ist nicht besonders dick angezogen, immer wieder zieht er Kopf und Schultern zusammen und beugt sich nach vorn, weil er friert.
Van Ga Nguyen, 36, der in Wirklichkeit anders heißt und um eine Änderung seines Namens gebeten hat, kommt aus Nordvietnam. Wie Tausende seiner Landsleute suchte er sein Glück als Gastarbeiter in Tschechien, um dem Traum von ein wenig materiellem Wohlstand durch die Arbeit in einem europäischen Land näher zu kommen. Er zahlte, so berichtet er, 14.000 US-Dollar an einen vietnamesischen Vermittler, der ihm helfen würde, alle bürokratischen Hürden zu überwinden. Am Ende einer mehrmonatigen Prozedur landete er in einer tschechischen Geflügelfabrik. Ihn erwartete, anders als versprochen, harte Schlachtarbeit für wenig mehr als den tschechischen Mindestlohn.
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https://www.dw.com/de/der-anti-migration...iter/a-47320635
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