An Aus

Letzte Meldung
X

An alle neu registrierten Benutzer!

Wir achten hier auf den Datenschutz. Insbesondere auf die Privatsphäre unserer Mitglieder. Wer sich nur anmeldet, um am "Küchentisch" mitzulesen oder nur Mitgliederlisten einsehen will, wer nur Spam posten möchte und nicht auf meine PNs reagiert, den lösche ich wieder.

RE: Im Spiegel

#1 von weegee , 01.03.2019 23:34

Vergiss nicht,
wer du bist,
eine Flamme vielleicht,
die leckt an deinen Lügen.

Schlag die Bilder
aus dem Kopf,
schmelze sie
in deinem allerbesten Kupfertopf.

Schäl dich langsam
aus dem Block
mit ganzer Haut,
gehe, atme nicht so seicht.

Vergieß nicht den,
der du bist,
er schreit vor Durst
vielleicht.

(weegee)


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
weegee
Beiträge: 2.574
Registriert am: 20.12.2016


RE: Im Spiegel

#2 von Sirius , 01.03.2019 23:52

So eine flammende Rede halte ich meinem Spiegelbild auch oft. Es zuckt dann kurz zusammen, das beobachte ich genau.
Nur mit so schönen und passenden Worten bekomme ich es nicht hin. Ich bin nur ein Poet, du bist ein Künstler, weegee.
Und einer, der bei Tacheles schreibt. Das ist besonders schön!

Sirius


Reset the World!

 
Sirius
Beiträge: 27.291
Registriert am: 02.11.2015


RE: Im Spiegel

#3 von weegee , 03.03.2019 21:06

Hab vielen Dank, Sirius. Deine Begeisterung ehrt und freut mich sehr. Wenigstens können WIR noch in den Spiegel schauen, ohne dass er vor Scham anläuft...

LG, Jörn


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
weegee
Beiträge: 2.574
Registriert am: 20.12.2016


RE: Im Spiegel

#4 von scrabblix , 04.03.2019 22:43

Ich habe nachgeschaut, weegee, mein Spiegelbild lacht mit mir. Seit ich in Rente bin, mehr denn je. Alles "Nichichselbstseinkönnen" hat ein Ende gefunden. Deine gekonnten Verse zeigen mir: das ist ein guter Weg.

Liebe Lottegrüße


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
scrabblix
Beiträge: 6.285
Registriert am: 05.11.2015


RE: Im Spiegel

#5 von weegee , 05.03.2019 22:13

Vielen Dank für Deine lieben Worte, Lotte. Oh ja - nicht mehr arbeiten müssen. Was für ein Freiheitsgefühl muss das sein! Aber eigentlich bist Du schon die ganze Zeit vom Kopf her frei gewesen, das musst Du, sonst würde Dir jetzt etwas fehlen. Wie denen, die sich leer fühlen, wenn sie keine Anweisungen mehr erhalten dürfen, untergeben sein dürfen. Tatsächlich sterben dann einige recht bald, weil alles so sinnlos ist.

Aber ich meine natürlich nicht nur Arbeit, sondern alle Bereiche. Man kann alles machen müssen und trotzdem irgendwie inerlich unabhängig sein. Man kann lächeln, wenn es denn sein muss, aber trotzdem mit jeder Faser denken: Leck mich! Erst, wenn man Lächeln fühlt, obwohl man nicht will, oder weiß, dass es falsch ist, dann ist es zum Brechen.

Oder: Es müsste Musik da sein, bei allem, was du machst. Oder: Poesie in den banalsten Tätigkeiten, Dingen, s. den tollen Roman KRUSO von Lutz Seiler.

"Sich fügen, heißt lügen." (Erich Mühsam, glaube ich). Spricht der weise, mittelalte Mann und verkauft morgen wieder Kinderbücher, die die Welt nicht braucht, um von dem Geld Dinge zu kaufen, die er und die Welt nicht braucht. Und trotzdem macht er einen guten Job, weil er innerlich ganz woanders ruht und wohnt und ihm Bilder und Worte zuflattern, die ihn ein Stück weit unangreifbar und unabhängig machen - manchmal.

LG, Jörn


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
weegee
Beiträge: 2.574
Registriert am: 20.12.2016


   

Meer der Zärtlichkeit
Für dich und ein bisschen für mich

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz